HR Startups: MentorMe

MentorMe wird heute im Rahmen der saatkorn. HR Startup Serie vorgestellt. Auf geht’s ins Gespräch mit Gründerin Karin Heinzl:

saatkorn.: Bitte stell dich den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.
Mein Name ist Karin Heinzl, ich bin 35 Jahre, Halb Österreicherin / Brasilianerin, Mutter einer 5-monatigen Tochter und wohne seit sieben Jahren in Berlin. Beruflich habe ich viel erlebt und vielerorts gelebt. Ich war Sekretärin in einem New Yorker Wallstreet Unternehmen, Referentin und International Officer bei der FDP, Trainerin und Beraterin für eine NGO in Indien sowie Dozentin für eine amerikanische Uni und eine Stiftung in Deutschland. 2015 habe ich das soziale Unternehmen MentorMe gegründet. In nur drei Jahren wurde es zu Deutschlands größtem beruflichen Mentoringprogramm für junge Frauen mit bis dato 350 gematchten Mentoringteams und über 450 Mentoren.

saatkorn.: Warum gibt es MentorMe?
Ich erkannte, dass es Frauen beim Jobeinstieg oder beim Wiedereinstieg heute genauso schwer geht wie mir damals, als ich nach mit einem Magister und einem Master in der Tasche aus NYC nach Deutschland gekommen bin. Und das, obwohl sie gut ausgebildet sind! Ich fragte mich, was kann ich machen, um einerseits ein selbstbestimmtes Leben zu führen und andererseits Frauen zu unterstützen, die mit ihren eigenen Unsicherheiten und mit externen Hürden zu kämpfen haben. Die Antwort war: Ich werde mein eigener Chef und ich werde Frauen helfen, mit Freude, mit Glauben an sich selbst und mit Unterstützung „berufserfahrener Begleiter“ in den Job zu finden oder sich im Job neu zu erfinden. Nun ja, abseits meines intrinsischen Gründungsvorhabens gab es einen enormen Bedarf nach einem Programm wie MentorMe es heute ist.

saatkorn.: Was ist Deine konkrete Business Idee hinter MentorMe?
MentorMe ebnet die Zukunft des Berufseinstiegs von Studentinnen und des beruflichen Aufstiegs und der Neuorientierung von weiblichen Young Professionals. Jungen Frauen bieten wir als unseren Mentees drei Services an:

  1. Mentoring: individuell und berufsbezogen
  2. Training: persönlich und praxisorientiert
  3. Networking: vielfältig und auf Augenhöhe.

Durch unsere Services bringen wir die Frauen mit berufserfahrenen Männer und Frauen als MentorInnen zusammen. Ein Win-Win entsteht: Junge Frauen bekommen als Mentees berufliche Praxis, Wissen und Kontakte. Engagierte Männer und Frauen bekommen als MentorInnen Sinnstiftung und können ihr eigenes berufliches Netzwerk ausbauen. Unternehmen und Organisationen, die unsere Partner werden, können ihre MitarbeiterInnen als MentorInnen zu ihren Botschaftern machen. Sie übernehmen soziales Engagement und ziehen aus der Partnerschaft mit uns Recruiting-Potentiale, da wir als ihr verlängerter Arm zu Job-suchenden Frauen fungieren.

MentorMe funktioniert!
MentorMe funktioniert!

saatkorn.: Welche Kunden hat MentorMe bereits überzeugt?
Alle Mentees und jede/r Mentor/in, die bei uns ein Programmjahr durchlaufen, sind unsere Kundin. Denn die Mentees zahlen einen Menteebeitrag und die ehrenamtlichen Mentoren/innen machen MentorMe überhaupt möglich. Darüber hinaus haben wir Partnerschaften mit Arbeitgebern wie Coca-Cola European Partners, Ernst & Young, Weber Shandwick, Zalando, die Deutsche Bundesbank, BME oder MHP – a Porsche Company. Sie alle sind Arbeitgeber, die erkannt haben, dass der Mehrwert einer Kooperation mit MentorMe positive Auswirkungen auf verschiedene HR-Bereiche hat; und zwar vom Recruiting angefangen, zur Personalentwicklung, über Employer Branding, bis hin zu Social Responsibility.

saatkorn.: Was ist die Vision – wo wollt Ihr in 3 Jahren stehen?
MentorMe hat das Potential, einen Paradigma-Shift im Bereich Berufseinstieg und beruflichen Aufstieg zu erzielen. Unsere Vision ist, dass Menschen über Praxiswissen, Praxistraining und berufliche Kontakte zu Berufserfahrenen und Unternehmen inspiriert in den Job und im Job motiviert nach oben kommen. Hierarchische Verhältnisse und erst Recht männlich-geprägte Seilschaften zwischen Berufseinsteigern und C-Levels werden weichen. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe wird entstehen, indem der Arbeitgeber versteht, dass es mitunter zu sein wichtigsten Aufgaben gehört, ein Employee-focused Employer zu werden, der humane Zusammenarbeit lebt, um nachhaltig überleben zu können.

saatkorn.: Wenn Du heute 3 Wünsche frei hättest, welche wären das?

  1. Mehr Mut von Konzernen, neue, innovative HR-Wege zu gehen.
  2. Stärkerer Wille von Arbeitgebern, soziale Verantwortung zu übernehmen.
  3. Höhere monetäre Unterstützung des Staates an Social Startups.

saatkorn.: Wo und wie kann man Euch am Besten ansprechen?
Auf unserer Website bieten wir Infos für MenteesMentoren und Unternehmen.

saatkorn.: Karin, vielen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit MentorMe!

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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