mobileJob: die Jobbörse für „blue collar“ Bewerber

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Wie das Leben manchmal so spielt: vorgestern hatte ich noch ein längeres Gespräch mit Christian Lüdtke, geschätzter Ex-Bertelsmann Kollege und heutiger etventure Geschäftsführer. In dem Gespräch kamen wir auch auf mobileJob, die Jobbörse für gewerbliche Arbeitnehmer, eines der Projekte von etventure. Das Thema finde ich spannend, denn in den nächsten Jahren werden Arbeitgeber mehr und mehr Zielgruppen ansprechen müssen, bei denen es in der Vergangenheit überhaupt nicht schwer war, genügend Bewerbungen zu generieren. Und genau da setzt mobileJob an. Am Tag nach dem Treffen mit Christian Lüdtke trudelte eine Anfrage für ein Interview mit mobileJob rein.  😉  Also: auf geht’s ins Interview mit Steffen Manes, Gründer und Geschäftsführer von mobileJob:

saatkorn.: Ganz ehrlich Steffen: Zuerst habe ich gedacht „wieder mal eine neue Jobbörse“. Aber was ist das Einzigartige an „mobileJob“?
Steffen Manes, Gründer und Geschäftsführer von mobileJob
Das ist ein verständlicher Gedanke. Auch wir haben bisweilen den Eindruck, dass sehr viele Gründer versuchen, ein Stück vom scheinbar so großen E-Recruiting-Kuchen abzubekommen und dann „ohne Rücksicht auf Verluste“ eine Jobbörse nach der anderen gründen.

Zu dieser Gruppe von Gründern gehören wir nicht. Denn wir haben im gewerblichen Arbeitsmarkt eine Zielgruppe im Blick, für die es bisher in der Tat keine vernünftige Lösung im Web gab. Die konventionellen Jobbörsen fokussieren sich seit jeher auf die aus ihrer Sicht lukrativeren Fach- und Führungskräfte und investieren daher nicht in funktionierende Job-Portale für die gewerbliche Zielgruppe. Dabei reden wir hier über den Großteil der Arbeitskräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Für Arbeitgeber, die dort Stellen zu besetzen haben – vom Call Center Agent bis zur Pflegekraft – bieten wir die erste funktionierende Lösung in der deutschen Recruiting-Szene. Unser Ansatz ist dabei hundertprozentig mobil, weil wir erkannt haben, dass dieser Weg in der speziellen gewerblichen Zielgruppe am besten funktioniert.

Dabei ganz wichtig: www.mobilejob.com ist keine klassische Jobbörse. Vielmehr haben wir ein Recruiting-Tool entwickelt, das den Bewerbungsprozess vollständig auf mobile Endgeräte verlagert – also voll im viel diskutierten Branchentrend hin zur mobilen Bewerbung liegt. Das Problem in diesem Bereich bisher: Die meisten alteingesessenen Anbieter im Markt verwechseln die mobile Jobsuche über ein Smartphone immer noch mit mobilem Recruiting. Wir bilden allerdings den kompletten Bewerbungsprozess mobil ab – nicht nur die Suche. In den meisten derzeit existenten Lösungen kommt es immer noch zu einem Medienbruch, wenn wir über mobiles Recruiting sprechen. Das heißt, die Jobsuche findet zwar mobil statt, die Bewerbung wird dann aber zu Hause am Schreibtisch über den stationären PC auf dem klassischen Weg per E-Mail Bewerbung durchgeführt – ein typisches Vorgehen bei Kandidaten im Fach- und Führungskräfte-Segment.

Wir haben den mobilen Prozess dagegen komplett auf die gewerbliche Zielgruppe und deren Bedürfnisse abgestimmt. mobileJob ermöglicht die Abwicklung des gesamten Bewerbungsprozesses über das Handy und zwar egal, ob es sich um das Nokia-Handy aus der mobilen Steinzeit oder ein Smartphone handelt. Statt mit klassischen Anschreiben oder Lebensläufen bewerben sich interessierte Kandidaten direkt per SMS oder über das mobile Web, von wo sie zu einer mobil-optimierten Online-Stellenanzeige geführt werden. Dadurch wird ein automatisiertes Interview nach individuellen Kriterien des Unternehmens angestoßen, um die Qualifikationen des Kandidaten zu checken. Das bedeutet: Wir generieren eine mobile Expressbewerbung, mit den Daten, die den ausschreibenden Arbeitgeber letztlich interessieren und stellen diese dem ausschreibendem Arbeitgeber als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung. Dieses Konzept ist äußerst erfolgreich: Durch den vereinfachten, mobilen Recruitingprozess bewerben sich durchschnittlich fünfmal mehr Kandidaten als über andere Wege, wodurch offene Stellen binnen kürzester Zeit neu besetzt werden können.

mobileJob hat sich dabei vor allem auf die Vermittlung von gewerblichen Stellen beispielsweise aus den Berufsfeldern Logistik, Call Center, Einzelhandel, Pflege, Gastronomie und verarbeitende Industrie spezialisiert.

Die Zielgruppen von mobileJob
Die Zielgruppen von mobileJob

saatkorn.: Wie ist die Idee eigentlich entstanden, wie kam es zum Fokus auf „blue collar“ Jobs?
Im „Blue-Collar-Bereich“ bestehen für Personalverantwortliche die größten Defizite, ausreichend Bewerber zu erreichen und offene Stellen zügig neu zu besetzen. Gerade die schwierige Suche nach Auszubildenden zeigt hier jedes Jahr ganz deutlich die Probleme. Viele Arbeitgeber sind so verzweifelt, dass sie das Personal in diesem Bereich sogar in kostenlosen Anzeigenblättchen suchen und damit eine bedenkliche Umgebung für ihre Arbeitgebermarke in Kauf nehmen. Denn dort taucht die eigene Stellenanzeige auch schon mal neben der Anzeige des örtlichen Massagesalons auf. Der Rekrutierungsdruck auf Arbeitgeberseite ist allerdings so groß, dass dem Erfolg der Anzeige diese Marken-Bedenken untergeordnet werden. Wir bieten nun endlich eine Lösung, um diesem Dilemma zu entkommen und diese Lösung erfolgt über den mobilen Weg, weil dies der effizienteste für diese Zielgruppe ist. Denn jeder Kandidat verfügt über ein Handy oder ein Smartphone – von der Pflege- bis zur Lagerkraft.

Dieser schnelle, mobile Recruiting-Weg passt eben am besten zu dem sich schnell drehenden gewerblichen Arbeitsmarkt. Beispiel: Während die Zeitspanne von der Bewerbung bis zur Einstellung bei einem Maschinenbauingenieur gut und gerne schon mal ein halbes Jahr dauert, muss etwa eine Pflegekraft unter hohem zeitlichen Druck rekrutiert werden. Auf diese besondere Anforderung haben wir unser Angebot getrimmt.

Letztlich glauben wir sehr daran, dass in diesem Arbeitsmarktsegment eine Nische für uns liegt. Die Arbeitgeber haben lange auf eine Lösung im gewerblichen Arbeitsmarkt gewartet. Wir bieten sie jetzt.

saatkorn.: Die Idee an sich ist super – aber die zentrale Frage bei so einem Ansatz ist ja, wie man Reichweite in den entsprechenden Zielgruppen generiert. Wie macht Ihr das?
Wir holen die Leute da ab, wo Sie unterwegs sind und das ist primär auf Social Media Kanälen. In diesem Bereich fehlt es gerade kleineren und mittleren Unternehmen oftmals an Zeit, Personalressourcen oder Fachwissen. Dabei können soziale Netzwerke sehr erfolgreiche Kanäle sein, um potentielle Kandidaten zu finden. Auch hier sind wir Vorreiter in der manchmal etwas angestaubten Branche, da wir es schaffen, Kandidaten konkret über Netzwerke wie Facebook erfolgreich zu akquirieren. Das bestätigen auch unsere Kunden: Allein über Facebook erhalten sie wesentlich mehr Bewerber, als über die klassischen Kanäle wie Zeitungen, Schulkooperationen oder die Agentur für Arbeit. Abschließend nicht zu vergessen: Mit unserer Expressbewerbung per SMS oder mobile Web in unter zwei Minuten senken wir mögliche Bewerbungshürden oder –vorbehalte auf Kandidatenseite auf ein Minimum. Das zeigt sich nicht zuletzt in einer höheren Conversion mit im Schnitt fünfmal mehr Bewerbern als über klassische Kanäle.

saatkorn.: Und aus Zielgruppensicht ist das Bewerben per Handy ja klasse – aber wie habt Ihr gelöst, dass die Personaler in den Firmen auch genügend Informationen haben? Und wie kommen die Daten der Bewerber in die Bewerbermanagementsysteme Eurer Kunden?
Durch das Abschicken eines jobspezifischen Code auf eine Stellenausschreibung, wird ein automatisiertes Interview per mobiler Nachricht ausgelöst. Die Fragen stimmen wir natürlich mit unseren Kunden selbst ab, so dass sicher gestellt ist, dass sie genau die Informationen erhalten, die sie benötigen. Mit fünf bis zehn Fragen können Unternehmen die für sie wichtigsten Kriterien wie Führerscheinklasse, die Möglichkeit von Schichtarbeit, notwendige Zertifikate oder Verfügbarkeit beim Kandidaten abfragen. Dadurch ist mobileJob in der Lage, seinen Kunden ausschließlich passende Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle vorzuschlagen. Zudem haben unsere Kunden die Möglichkeit in unserem System alle wichtigen Informationen hinsichtlich ihrer Mitarbeitersuche einzusehen, Kandidaten direkt zu kontaktieren, weitere Fragen zu stellen, Interviewtermine zu vereinbaren oder Reminder zu Terminen zu schicken. Darüber hinaus sprechen wir derzeit intensiv mit einigen Kunden über das Thema der Integration in bestehende Bewerbermanagementsysteme. Diese Unternehmen sind so überzeugt von unserer Lösung, dass sie diese fest in ihr bestehendes System integrieren möchten.

saatkorn.: Was ist das mittelfristige Ziel von „mobileJob“? – Wo seht Ihr Euch in zwei Jahren?
Oh – die klassische Bewerberfrage. In zwei Jahren wollen wir mit mobileJob eine Standard-Lösung für Personalvermittlung im gewerblichen Bereich sein. Wir sind nun seit gut einem Jahr auf dem Markt und haben bereits mehr als 150 Kunden. Um noch auf einmal auf Deine Eingangsfrage zurück zu kommen: Wir sind keine weitere Lösung im E-Recruiting, wir verändern den Markt in einem Segment, wo viele bisher nach einer funktionierenden Lösung gesucht haben. Oder anders gesagt: Wir sind die erste funktionierende Recruiting-Lösung für den gewerblichen Arbeitsmarkt.

saatkorn.: Steffen, ich wünsche Dir und Deinem Team viel Spaß und Erfolg mit mobileJob! Danke für das Interview.

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Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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