Verlosung: New Work – gute Arbeit gestalten

New Work – gute Arbeit gestalten

So der Titel eines kürzlich erschienenen Buches rund um die Arbeitswelt 4.0. Wie können Personalabteilungen mithelfen, die Arbeitswelt der Zukunft zu gestalten? Welche Trends bestimmen die Zukunft der Arbeit? Wie können Arbeitszufriedenheit, Mitarbeiterbindung, Produktivität und Innovation gestärkt werden? – Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Autor Carsten C. Schermuly in seinem lesenswerten Buch. Ich hatte Gelegenheit, mit Carsten Schermuly zu sprechen und verlose 3 Exemplare von New Work – gute Arbeit gestalten. Dazu unten mehr – jetzt erstmal auf ins Interview:

saatkorn.: Herr Schermuly, bitte stellen Sie sich den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.

Carsten Schermuly
Carsten Schermuly

Ich bin Diplompsychologe und leite als Professor an der SRH Hochschule Berlin den Studiengang für Internationale BWL mit Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie. In meiner Forschung beschäftige ich mit den Konsequenzen von Diversität in Arbeitsteams, der Qualität von Personalauswahl- und Personalentwicklungsmaßnahmen sowie mit einer psychologischen Perspektive auf das Thema New Work. Meine Arbeit in der Praxis orientiert sich an meinen wissenschaftlichen Themen.

saatkorn.: Gerade ist ein spannendes Buch von Ihnen erschienen, „New Work – gute Arbeit gestalten“. Wie sind Sie auf die Idee zu diesem Buch gekommen?
Aufgrund einer essentiellen Lücke, die ich im Bereich New Work sehe. Immer mehr Unternehmen wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen und demokratisieren sowie dezentralisieren ihre Unternehmensstrukturen. Der Fokus liegt aber vornehmlich auf den Strukturen und nicht auf den Mitarbeitern, die in diesen Strukturen arbeiten müssen. Ich halte das für ein großes Defizit und dieses Defizit kann das Scheitern mancher New Work Maßnahme erklären. Erleichternd kam hinzu, dass ich mich seit fast 10 Jahren mit dem Thema psychologisches Empowerment praktisch und wissenschaftlich beschäftige und viele Studien zu den Voraussetzungen und Konsequenzen von psychologischem Empowerment durchgeführt habe.

saatkorn.: Ich finde Ihr Buch interessant, weil es einen Blick aus psychologischer Perspektive auf zentrale Personalthemen wirft. In meinen Augen wird Unternehmenskultur immer mehr zum absolut zentralen Differenzierungsmerkmal. Wer heute ein attraktiver Arbeitgeber sein möchte, muss substantiell an einer mitarbeiterorientierten Kultur arbeiten, da reichen bunte Bildchen im Personalmarketing nicht mehr aus, oder?
Unternehmen sind tatsächlich in diesem Bereich stark gefordert. Die Werte und Normen in einem Unternehmen prägen das Handeln der Akteure aber auch das Außenbild einer Organisation. Eine mitarbeiterorientierte Organisationskultur ist eine wichtige Voraussetzung, aber selbst die reicht nicht. Um ihre Mitarbeiter psychologisch zu empowern, bedarf es mehrerer Grundhaltungen in den Unternehme. Und die wichtigste ist die Abkehr von Kontrolle und die Etablierung von Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern.

Die Geschäftsführung muss von der Droge Kontrolle, die Sicherheit vorgaukelt,  loslassen. Und ja, ein gewisser Prozentsatz der Mitarbeiter wird das Vertrauen missbrauchen. Doch ein viel größerer Teil schafft es dadurch erfolgreich, die unternehmerischen Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

saatkorn.: Sie gehen im Buch von 4 zentralen Trends aus, welche die Zukunft der Arbeit bestimmen. Welche sind dies?
Mittlerweile verdoppelt sich jedes Jahrzehnt das Fachwissen auf der Welt. Wir erleben einen dramatischen Wissenszuwachs. Immer mehr Wissen muss in den Unternehmen verknüpft werden, um komplexe Probleme zu lösen und neue Produkte zu gestalten. Gleichzeitig muss immer mehr Zeit investiert werden, um relevantes von nicht relevantem Wissen zu trennen. Dazu kommt die Digitalisierung mit Mobile Devices, Cloud Computing, sozialen Netzwerken und Big Data. Menschen können und wollen teilweise zeitlich und örtlich selbstbestimmt arbeiten. Und die Klassiker sind auch noch nicht verschwunden. Der demografische Wandel und die Globalisierung wirken auch weiterhin auf Unternehmen ein und machen sie divers. All das führt zu einer hohen Komplexität und der Notwendigkeit von kreativen Ideen und Teamarbeit. Viele Unternehmen, die sich mit diesen Trends konfrontiert sehen, sind zur Überzeugung gekommen, dass sie die Herausforderungen der Zukunft nicht in bürokratisch-hierarchischen Organisationssystemen lösen können

saatkorn.: Was sind aus Ihrer Sicht die zentralen Erfolgsfaktoren für gute Arbeit?
New Work Maßnahmen sind meiner Meinung nach erfolgreich, wenn sie nicht nur zu mehr strukturellem sondern vor allem zu mehr psychologischem Empowerment führen. Menschen interpretieren ihre Arbeitsumwelt individuell. Während der eine Mitarbeiter z.B. in flachen Hierarchien mehr Freiheit erlebt, führt das bei einem anderen zu mehr Orientierungslosigkeit. Der psychologische Empowermentansatz berücksichtigt das.

Psychologisches Empowerment setzt sich aus vier Wahrnehmungen der Arbeitsrolle zusammen. Es ist das Erleben von Kompetenz, Bedeutsamkeit, Selbstbestimmung und Einfluss während der Arbeit. Diese vier Wahrnehmungen führen zu einem besonders proaktiven Gefühl gegenüber der Arbeit. Mitarbeiter, die viel psychologisches Empowerment erleben, sind nach aktueller Forschungslage, innovativer, leistungsfähiger und denken weniger daran den Arbeitgeber zu wechseln. Gleichzeitig sind sie weniger gestresst und depressiv und wollen erst später in den Ruhestand gehen. Psychologisches Empowerment hilft nicht nur Arbeitgebern sondern auch den Arbeitnehmern und ist daher für mich der Kern guter Arbeit in zukünftigen Arbeitswelten.

saatkorn.: Welche Empfehlungen können Sie Personalabteilungen mit auf den Weg geben?
Zunächst sollten Personalabteilungen selbstbewusste Experten für das Thema New Work werden. Danach sollten sie das Thema antreiben und mitbestimmen anstatt aus der Ferne zuzuschauen, was die Unternehmensleitung sich zum Thema New Work ausdenkt. Die Mitarbeiter und die Personalabteilung gehören mit an den Tisch, wenn New Work-Maßnahmen eingeführt werden. Ich bin immer wieder überrascht, wie undemokratisch Demokratie in Unternehmen eingeführt wird.

Bei der Umsetzung sollte besonders die Personalentwicklung beteiligt werden. Jeder Sträfling wird in Deutschland auf seine Freiheit vorbereitet. Und auch nicht jeder Mitarbeiter ist umfassendere Freiheiten am Arbeitsplatz gewöhnt. Das Ziel von New Work sollten Mitarbeiter sein, die mehr Kompetenz, Bedeutsamkeit, Selbstbestimmung und Einfluss erleben. Der Weg zu mehr psychologischen Empowerment kann je nach Unternehmensgröße, Organisationskultur und den Produktanforderungen sehr unterschiedlich sein. Damit der Weg aber gelingt, müssen die Mitarbeiter aber auch ihre Führungskräfte während der Organisationsentwicklung für die neue Arbeitswelt geschult werden. Das gilt für große Umstrukturierungen wie Holokratie genauso wie für klassische Maßnahmen wie mehr Arbeitszeit- oder Arbeitsortautonomie. Die Personalabteilung und vor allem die Personalentwicklung wird der zentrale Erfolgsfaktor für zukünftige Changemaßnahmen werden.

saatkorn.: Vielen Dank für das Interview rund um New Work – gute Arbeit gestalten!

 

Unter allen saatkorn.-Newsletter LeserInnen verlose ich 3 Bücher „New Work – gute Arbeit gestalten“. Um zu gewinnen, musst Du nur 2 Dinge tun:

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P.S.: Allen, die sich für das Thema NEW WORK interessieren, sei übrigens die XING NEW WORK EXPERIENCE ans Herz gelegt. Mehr Infos dazu HIER.

 

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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