„JobTrends Deutschland 2014“: neue Staufenbiel-Studie

„JobTrends Deutschland 2014“: neue Staufenbiel-Studie

In regelmäßigen Abständen versorgt uns Staufenbiel mit Studien rund um den Arbeitsmarkt. Heute im Fokus die Studie „JobTrends Deutschland 2014“. Der Studien-Download steht hier bereit: JobTrends_2014

Ich hatte Gelegenheit, in bewährter Manier mit Stefanie Zimmermann zu sprechen.Auf geht’s:

saatkorn.: Bitte erläutern Sie den saatkorn LeserInnen doch kurz das Set Up der Job Trends Studie: wer wurde befragt, zum wie vielten Male wurde die Studie durchgeführt?
Mit der Studie Staufenbiel JobTrends Deutschland erheben wir jedes Jahr die Trends am Arbeitsmarkt für Hochschulabsolventen – inzwischen in der 8. Ausgabe. Nach Branchen und Absolventengruppen aufgeschlüsselt, gibt die Studie Aufschluss über Bedarfsentwicklung, Erwartungen der Arbeitgeber an die Einsteiger und ihre Angebote für Berufseinsteiger.  Im Oktober und November 2013 haben sich 249 renommierte Unternehmen an der Befragung beteiligt.

saatkorn.: Was sind die zentralen „Job Trends“ 2014 für Studenten, Absolventen und in verschiedenen Fachrichtungen?
Im Fokus steht ja immer der Arbeitsmarkt, und da stehen die Zeichen auf Flaute: 2014 erwarten die Personaler im Großen und Ganzen einen gleichbleibenden Bedarf. Aber: Für die nächsten fünf Jahre sind die Personalentscheider optimistischer. Bei den Wirtschaftswissenschaftlern rechnet fast die Hälfte mit einem steigenden oder stark steigenden Bedarf. Bei Ingenieuren erwarten 67 Prozent der Befragten eine stärkere Nachfrage, bei Nachwuchsinformatikern gar 75 Prozent. Die meisten offenen Stellen gibt es aber derzeit  für Wirtschaftswissenschaftler, gefolgt von den Ingenieuren.

Bei den Einstiegsgehältern hält sich der Trend: Unternehmen locken MINT-Absolventen mit höheren Gehältern. Bei den Abschlüssen bestätigt sich der Abwärtstrend für das Universitätsdiplom. Arbeitgeber bevorzugen inzwischen eindeutig den Master-Abschluss. Gewinner ist dieses Jahr aber der Bachelor. Im Vorjahr lag er in der Beliebtheit nur bei 39 Prozent, heute bei 53 Prozent.

saatkorn.: Und was sind die aus Personalersicht wichtigsten Themen?
So banal das klingt: Die Bewerber mit dem richtigen Skillset zu finden. Das ist aber kein Ergebnis der Studie, sondern das, was wir immer wieder aus den Unternehmen hören. Gerade die Top-Arbeitgeber bekommen zwar weiterhin jede Menge Bewerbungen, aber es sind eben nicht immer die passenden Kandidaten darunter.

saatkorn.: Mal ganz persönlich gefragt: Was hat Sie am meisten überrascht?
Ich sage Ihnen erst mal, was mich nicht überrascht hat: Dass trotz des Hypes um Mobile Recruiting Personalentscheider nicht viel damit anfangen können. Nur sieben Prozent favorisieren diesen Bewerbungsweg. Überrascht hat mich, dass mehr als ein Drittel der Unternehmen den Studenten empfiehlt, drei oder mehr Praktika während des Studiums zu machen. Das ist ja nicht gerade wenig – vor allem, wenn man sich die empfohlene Länge anschaut. Die liegt zwischen drei und sechs Monaten.

saatkorn.: Welche Handlungsempfehlungen lassen sich für Unternehmen ableiten?
Talent-Pools bieten derzeit nur ein Viertel der Unternehmen an. Das ist erstaunlich wenig, und hier ist sicherlich noch Luft nach oben. Gerade wenn es darum geht, Talente frühzeitig an ein Unternehmen zu binden. Und das ist ja das erklärte Ziel.

saatkorn.: Wie beurteilen Sie in den nächsten Jahren die Bedeutung von Employer Branding?
Sie wird zunehmen. Schon jetzt haben Mittelständler und Hidden Champions Probleme, die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen. Die müssen an ihrer Arbeitgebermarke arbeiten. Ihnen muss es stärker gelingen, das Besondere an ihrem Unternehmen rüberzubringen. Das ist das, woran die Absolventen interessiert sind. Sie möchten wissen, wie ein Unternehmen tickt – und sich bewusst für eine Unternehmenskultur entscheiden. Das verlangt aber eine größere Offenheit der Unternehmen als bisher.

saatkorn.: Welche Rolle spielt Social Media? – Ist das Thema bereits vollständig angekommen?
Soziale Netzwerke spielen inzwischen eine große Rolle im Recruiting und Employer Branding für Absolventen. Fast 70 Prozent der befragten Unternehmen nutzen Social Media dafür, nur 16 Prozent sind gar nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs. Und rund die Hälfte der Personalentscheider will in diesem Jahr stärker investieren.

Der Liebling der Personaler ist Xing – 93 Prozent der Unternehmen sind hier aktiv –, danach kommen Facebook und Linkedin. Die HR-Abteilungen haben inzwischen einiges ausprobiert – und wissen nun besser, wo sie Zeit und Geld investieren wollen. Einige entscheiden sich auch bewusst für ein oder zwei Plattformen, wo sie aktiv sein wollen. Beim Monitoring ist sicherlich noch viel zu tun.

saatkorn.: Frau Zimmermann, vielen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Staufenbiel.

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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