BENIFY – Interview mit CHRISTIANE KOBR

BENIFY – Interview mit CHRISTIANE KOBR

Die Digitalisierung macht’s möglich: auch das Thema Benefits wird heute anders gedacht. Individueller und technologischer. Über die Veränderungen konnte ich mit Christiane Kobr, Business Development Managerin bei Benify sprechen. Auf geht’s: 

SAATKORN: Christiane, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser:innen doch kurz vor.

Hallo zusammen, mein Name ist Christiane Kobr und ich bin Business Development Manager Deutschland & Global bei Benify. Ich fing nun schon vor fast 4 Jahren bei Benify in unserem Münchner Büro an und bin verantwortlich für unsere deutschen und internationalen Großkunden. Ich freue mich Euch Benify und die Entwicklungen, die wir am Markt sehen können, vorzustellen und vielleicht ein paar weitere spannende Anregungen zu liefern.

Da wir Benifyer die Techies mit Herzblut für Comp&Ben sind, nenne ich Euch zudem meinen Lieblings-Benefit bei Benify: Workation. Dieser Benefit gibt mir die Möglichkeit, 2-mal im Jahr an den schönsten europäischen Stränden mein Homeoffice aufzuschlagen und kann ich ganz einfach, digital über meine Benify App beantragen.

Geburtsort Stockholm

SAATKORN: Berichte doch bitte von der Foundingstory von benify. Wo kommt das Unternehmen eigentlich her?

Benify wurde 2004 in Stockholm, Schweden, gegründet und ist immer noch Haupt ansässig dort. Unsere 3 Gründer haben schon damals festgestellt, dass es neben den HR-Core-Systemen, keine Mitarbeiterlösung für Comp&Ben gibt, welche das Leben von Mitarbeitern und HR-Professionals erheblich verbessert. Sie haben die HR-Branche damit revolutioniert.

Heute ist Benify ein unabhängiges, flexibles und agiles globales HR-Technologieunternehmen, das die marktführende globale Plattform für Benefits und Total Rewards anbietet. Erfolg für Benify bedeutet eine engagierte Belegschaft durch bessere Kommunikation und Verwaltung von Compensation & Benefits in jedem Land, in dem Sie tätig sind.

56 % Marktwachstum im HR TECH Markt

SAATKORN: Warum ist aus Eurer Sicht das Theme Employee Engagement so wichtig und inwiefern zahlt es auf Recruiting und Retention ein?

Wir sehen einen 56 % Marktwachstum am HR-Techmarkt (Fortune Business Insights 2021), mit einem 24 % Anteil an Cloudlösungen (Oracle, Workday, SAP), da globale Unternehmen und Konzerne sich von HR on Premise Lösungen wegbewegen, um überhaupt auf ihren (globalen) Standards effizient und effektiv agieren zu können. All diese und noch viele weitere Entwicklungen am Markt sind auf Employee Engagement zurückzuführen. Wir merken gerade im deutschen Markt, dass während der Pandemie die Wichtigkeit von Employee Engagement bis in die oberste Riege der Geschäftsführungen hervorgedrungen sind. Unternehmen sind im Jahr 2021 und 2022 laut PWC & Deloitte nicht nur mit „The Great Resignation“ konfrontiert, in welcher 54 % der Mitarbeiter in Erwägung ziehen den Arbeitgeber zu wechseln, sondern auch 58 % der Arbeitgeber haben enorme Herausforderungen im Recruiting und Talente zu finden und zu halten.

Produktivitätssteigerung um 17 % mit engagierten Mitarbeitenden

Mit engagierten Mitarbeitern hat sich schon 2018, laut Gallup herausgestellt, dass die Produktivität um 17 % steigt, zudem Unternehmen 21 % mehr Profitabilität in Kombination mit durchschnittlich 4 ganzen geringeren Krankheitstagen verzeichnen lassen. Gerade wenn es auch darum geht, neue Talente im „War for Talents“ zu finden, kann man sehen, dass engagierte Mitarbeiter zu einer 60 % höheren Wahrscheinlichkeit Ambassador für die eigenen Arbeitgeber werden, dies die Arbeitgeberattraktivität steigert und so sich neue Talente finden lassen. Ein Lieblingszitat, welches ich gerne von einem meiner Kunden wiedergebe, ist jedoch „Wissen Sie, Frau Kobr, es gibt kein War for Talents mehr, die Talente haben schon längst gewonnen.“ Ich glaube, das unterstreicht ganz gut, auf welchem Arbeitnehmer-Markt wir uns aktuell befinden und wie wichtig es ist, Mitarbeiter individuell zu engagieren, denn nur so bleiben Unternehmen zukunftsfähig, gerade im Hinblick auf Recruiting und Retention.

Individualisierung ist zentral

SAATKORN: Wir leben in einer Zeit, in der die Anpassbarkeit auf individuelle Bedürfnisse für nahezu alle Produkte und Services immer wichtiger wird. Inwiefern habt Ihr Euch bei benify darauf eingestellt?

Wir bei Benify sehen das ganz genauso. Mitarbeiter lassen sich in Unternehmen nicht nur nach Generationen und Lebensphasen aufteilen, sondern so wie wir es in den meisten Bereichen in unserem Leben gewohnt sind, Dinge und Kommunikation, die für uns individuell, relevant und zugänglich gemacht werden, nur die nutzen wir auch und wertschätzen diese auch. Mit Benify, lassen sich Mitarbeiter auf einer ganz individuellen Basis ansprechen und sehen aufgrund von einem Filter und Regelwerk im Hintergrund des Systems, nur die Inhalte, Kommunikation und Benefits, welche für den Mitarbeiter xy ganz persönlich und individuell zutrifft.

Das heißt, der Mitarbeiter hat ein ganz persönliches und individuelles Benefits Erlebnis über das Portal und die App und sieht nur die Kommunikation und Themen rund um Total Rewards auf die er oder sie auch einen Anspruch hat und kann diese dann direkt persönlich auswählen und zu jeder Zeit an jedem Ort von jedem mobilen Endgerät bestellen. Ich sage immer, weg mit dem Intranet Jungle und 15 verschiedenen Logins und Kommunikationsseiten, welches viel Verwirrung und Rückfragen kreiert, hin zum ganz individuellen „Single Point of Contact“, oder „One-Stop-Shop“ für jeden Mitarbeiter.

SaaS Lösung Benify

SAATKORN: Wie sieht das technologische Framework von benify aus und wie können Mitarbeitende benify nutzen?

Benify ist eine SaaS Cloud Lösung, welche mit all Ihren HCM und Payrollsystemen sowie Benefit Anbietern integrieren kann. Da wir stolz darauf sind, unabhängige Techies zu sein, ist unsere technische Implementierung mit all Ihren Systemen integrierbar. Der Grund dafür ist auch unser eigenes Data Mapping Tool, welches die Daten aus Ihrer Systemlandschaft in das benötigte Format für die Darstellung in der App und dem Portal formatiert, so benötigen unsere Kunden keine Drittanbieter zur Datenformatierung.

Mitarbeitende können Benify zu jeder Zeit von jedem mobilen Endgerät aus, nutzen und sehen dann ihr individuelles Benefits Erlebnis. Ich kann also ganz bequem von der Couch über die App, mit meinem Partner beispielsweise meine BAV-Optionen durchsprechen und diese dann direkt über Benify bestellen, oder im Bus auf dem Weg zu Freunden mein Leasing Fahrrad über die App auswählen. Das funktioniert natürlich genauso gut über das Webportal. Wenn wir auch uns noch einmal den Aspekt der Systemintegration anschauen und von „Single Point of Contact“ sprechen, verstehen wir natürlich auch, dass viele Arbeitgeber unternehmensinterne Seiten nutzen, hier haben wir die Möglichkeit, über SSOs ganz nahtlose Absprünge in und aus Benify zu kreieren, sodass der Mitarbeiter nur einmal seinen persönlichen Zugang eingeben muss.

Benefit Strategie und BR Einbindung sind relevant

SAATKORN: Was sind die grundlegenden Voraussetzungen, um eine Benefits-Lösung neu aufzusetzen?

Benify lässt sich flexibel aufsetzen und implementieren, es gibt keine Limitierungen und Grundvoraussetzungen, wenn es um die Systemintegration geht. Was wir aber meistens vor einem Projektbeginn mit dem Kunden besprechen wird, sind folgende Punkte:

  • Überblick des aktuellen Benefit Portfolios und der Benefit Strategie
  • Überblick der HR-Systemlandschaft
  • Ist der Betriebsrat im Bilde?

Wir unterstützen auch hier unsere Kunden unverbindlich vor einem Projektbeginn, um die richtigen Schritte vor Projektbeginn zu gehen.

Deutschland noch unterentwickelt

SAATKORN: In vielen Organisationen wird es bereits Benefits-Lösungen geben. Inwiefern können diese in benify integriert werden?

Das ist in Deutschland sogar noch gar nicht der Fall. Wir sehen in Deutschland viele neue Comp&Ben Verantwortlichen auf uns zukommen und den unfassbar hohen manuellen Aufwand für sie und ihre Teams. Benefits Lösungen in Deutschland sind oft aufgeteilt auf die jeweiligen Benefit Anbieter, welche Comp&Ben Manager einzeln und aufwendig verwalten müssen. Oder die erfolgreichen HCM-Cloudsysteme bringen neben ihren unfassbar guten Funktionalitäten als HR-Core und Payroll Systeme, ein kleines, sehr High level und ohne individuelles User Experience aufgesetztes Benefits Modul.

Kunden stellen jedoch ganz schnell fest, dass dieses Benefits Modul keine Kernfunktionalität des HR Core Systems ist und kommen schnell an die Grenzen der Funktionalität. Hier kann Benify Standard und problemlos integrieren, genauso all die einzelnen Benefit-Anbieter und Plattformen in Benify zusammenführen und vereinen. Ein globaler deutscher Softwarekonzern aus Baden-Württemberg bietet derartiges HCM-Cloudsystem sehr erfolgreich an und nutzt Benify für das individuelle und vollständig abbildbare Comp&Ben Erlebnis für dessen Belegschaft.

Flexible und individuelle Benefits Wahlmöglichkeiten werden Standard

SAATKORN: Wie wird sich Eurer Meinung nach das Thema Benefits mittelfristig weiter entwickeln?

Wir sehen am deutschen Markt eine ganz klare Entwicklung und einen Bedarf, sich mit Benefits wettbewerbsfähig und auf Mitarbeiterbedürfnisse individuell zugeschnitten aufzustellen. Was in UK, USA und in Schweden schon über Jahrzehnte hinweg mit technischen Lösungen umgesetzt wird, sehen Deutsche Konzern nun auch in den letzten Jahren den „Need“. Aus ihrem historisch gewachsenen Benefits Portfolio eine flexible und individuelle Wahlmöglichkeit ihren Mitarbeitern zu bieten, um zukunftsfähig zu sein.

Nur mit einer technischen Lösung lassen sich dann datenbasierte und zeitgemäße strategische Entscheidungen der Benefits Strategie treffen. Unsere Kunden denken überwiegend, dass sie 20 weitere Benefits drauflegen müssen, aber dies ist gar nicht notwendig. Wenn es um Wertschätzung der Benefits geht, ist es viel wichtiger, diese verständlich, sichtbar und zugänglich für jeden einzelnen Mitarbeiter zu machen. Dann lässt sich auch der Effekt des Investments in Benefits messen und die Wertschätzung dafür steigern.

Trends und Themen mit dem Hinblick auf Benefits sind unserer Meinung nach ganz klar: Individualität, Flexibilität, Wellbeing, dabei muss der Mitarbeiter sehen, dass er individuell je nach Lebensphase von seinem Arbeitgeber unterstützt und wertgeschätzt wird und sich die Flexibilität und die Work-Life-Balance gut ausgewogen wird.  Dieser hohe Grad an Individualität und Komplexität lässt sich schlichtweg künftig ab einer gewissen Benefits und Mitarbeiterzahl nicht mehr manuell handeln und da kommen technologische Lösungen ins Spiel, die einmal mehr das Menschliche und die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer stärken.

SAATKORN: Christiane, herzlichen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit benify!

HIER kannst Du einen kostenlosen Demo-Termin buchen. Und HIER geht’s zur benify Website.

 

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Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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