azubi.report 2022: Konkrete Tipps für Arbeitgeber

Es ist wieder soweit: Ausbildung.de veröffentlicht den azubi.report 2022. Die Befragung zur Situation von knapp 2.000 Auszubildenden in Deutschland zeigt, wie sich der Markt der Kandidat:innen verändert, welche Rolle Social Media spielt und welche Hürden abgebaut werden sollten.

So gibt es praktisch keine zweite Chance für Unternehmen. Sie müssen schnell sein und gut kommunizieren, um Azubis zu finden, zu sichern und zu halten. Es gibt Nachholbedarf bei der Fehlerkultur und Wertschätzung gegenüber Azubis, die im Laufe der Ausbildungszeit stark sinkt. Um gute Mitarbeiter:innen zu halten, sollte Wertschätzung Teil der Unternehmens-DNA werden. Zahlen und weitere Infos findet ihr HIER.

Das ist eine gute Gelegenheit für mich, meine zwei Bochumer Kollegen David Zabel (oben links) und Tobias Klem, die für den azubi.report verantwortlich zeichnen, zu befragen.

Der größte azubi.report aller Zeiten

SAATKORN: Wow, der größte azubi.report aller Zeiten! Ist der siebte Report etwas ganz Besonderes?

Tobias: Auf jeden Fall. Und das hat nicht nur mit dem Umfang zu tun, der 2022 deutlich gestiegen ist, sondern vor allem auch mit dem Design. Zum ersten Mal hatten wir die Möglichkeit, den gesamten azubi.report inhouse zu gestalten und hatten so eine ganz enge Abstimmung zwischen Content und Design. Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen, zumal es unsere erste größere Veröffentlichung im neuen Look von Ausbildung.de ist. Auf inhaltlicher Ebene, dass der aktuelle azubi.report vor allem zeigt, wie sich das Kräfteverhältnis auf dem Ausbildungsmarkt zu Gunsten der Kandidat:innen verschoben hat. Es sind die Unternehmen, die ihre Bewerbungsmappe vorlegen müssen. Dabei zeigt sich, wie wichtig eine klar definierte Employer Brand ist, denn die Unternehmenskultur und die gelebten Werte sind entscheidend für den richtigen Fit und für eine Zufriedenheit, die Auszubildende auch über die Ausbildung im Unternehmen hält.

David: Für mich ist es der erste azubi.report, da ich ganz frisch an Bord von Ausbildung.de bin. Von daher war es natürlich etwas Besonderes, nicht nur die Reihe im Design weiter zu denken, sondern auch gleich mit der neuen CI Akzente zu setzen.

Teamwork par excellence

SAATKORN: Was sind eure persönlichen Highlights?

Tobi: Definitiv die Zusammenarbeit mit David. Es ist ja schon eine Herausforderung, wenn man zum Einstieg gleich eine Studie in diesem Umfang umzusetzen hat. Wir hatten aber einen superkonstruktiven Austausch und konnten uns bei dem Projekt einfach richtig kennenlernen.

David: Danke Tobi, kann ich nur so zurückgeben. Auch wenn das schon ein richtiges Brett war, hat die Zusammenarbeit richtig Spaß gemacht und es ist wirklich was Starkes daraus entstanden.

Problem Fehlerkultur

SAATKORN: Welche Zahlen haben euch überrascht?

Tobi: Auf der einen Seite das Tempo, mit dem Unternehmen sich die Auszubildenden sichern: 46 % aller Auszubildenden haben weniger als vier Wochen von der Bewerbung bis zur Zusage benötigt! Auf der anderen Seite, dass scheinbar nicht der gleiche Aufwand betrieben wird, um Auszubildende über Aspekte wie Wertschätzung und Unterstützung zu begeistern und im Unternehmen zu halten. So geben 64 % der Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr an, ausreichend Respekt für ihre geleistete Arbeit zu erhalten, im vierten Ausbildungsjahr sind es nur noch 34 Prozent! 32 % der Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr haben Angst, Fehler zu machen. In Sachen Fehlerkultur gibt das schon zu denken. Denn eines ist klar: Angst hemmt Erfolg.

azubi.report im neuen Design

SAATKORN: Was ist dir, David, bei der Gestaltung wichtig gewesen?

David: An der Gestaltung ist mir sehr wichtig gewesen, dass ich unsere neue CD/CI perfekt im azubi.report umsetze. Die Herausforderung: Die harten Fakten in der Gestaltung so umzusetzen, dass es dem Leser Spaß macht, sich damit zu beschäftigen und Learnings mitzunehmen. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir es geschafft haben, ganz ohne Fotos auszukommen und die Fakten mit aussagekräftigen Illustrationen zu unterstützen.

Konkrete Tipps für Arbeitgeber

SAATKORN: Habt ihr schon Feedback von Kunden zum diesjährigen Report bekommen? Was sagen sie?

Tobi: Natürlich sind zunächst mal der neue Look und die frischen Farben ins Auge gefallen. Bereits beim Relaunch unseres Portals haben wir dafür durchweg positives Feedback erhalten. Das ist beim azubi.report 2022 nicht anders. Doch auch inhaltlich konnten wir bereits punkten, gerade weil der diesjährige Report zeigt, warum die Unternehmenskultur ein so wichtiger Hebel in der Gewinnung und Bindung von Auszubildenden ist. Doch auch hinsichtlich Azubi-Recruiting und Social Media haben wir bereits gehört, dass die Insights spannend sind. Da der azubi.report aber nun ganz frisch veröffentlicht ist, gehen wir davon aus, dass uns im Laufe der nächsten Wochen noch einiges an weiterem Feedback erreichen wird.

Unternehmenskultur als wettbewerbsdifferenzierender Faktor

SAATKORN: Welche Trends auf dem Ausbildungsmarkt seht ihr?

Tobi: Die Unternehmenskultur rückt immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit der Ausbildungssuchenden. Für die Gen Z wird es zunehmend wichtiger, dass sich persönliche und Unternehmenswerte nicht im Weg stehen, sondern sich vielmehr eine Schnittmenge daraus ergibt. Diese zu kommunizieren und sich daran messen zu lassen wird zum Bestandteil des Recruitingprozesses. Zudem müssen Ausbildungsbetriebe in Zukunft mehr bieten, um den Kandidat:innenkreis zu erweitern und freie Ausbildungsplätze zu besetzen. Eigene zusätzliche Bildungsangebote können dabei helfen, die Voraussetzungen für das Gelingen einer Ausbildung zu schaffen und Kandidat:innen entsprechend zu qualifizieren und zu integrieren.

SAATKORN: Tobi und David, ganz herzlichen Dank für das Interview. Und weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Ausbildung.de!

Hier den azubi.report 2022 downloaden

Der azubi.report 2022, für den 1.913 junge Menschen online befragt worden sind, ist kostenlos unter recruiting.ausbildung.de/azubi-report erhältlich. Mehr zu Ausbildung.de unter recruiting.ausbildung.de.

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