Active Sourcing Serie #1: Begriffsklärung

Eine Serie zum Thema ACTIVE SOURCING? – Warum nicht! – Nach dem großen Erfolg meiner DIGITAL RECRUITING Serie in Kooperation mit Zalvus hat es nicht lange gedauert und das nächste Baby ist jetzt da: zusammen mit dem Kölner Startup Skillconomy gibt es bis Weihnachten auf saatkorn. ACTIVE SOURCING satt. Ist ja auch eines der spannendsten Recruiting-Themen. Heute geht es los mit dem ersten Teil der Serie. Ich hatte Gelegenheit, dafür ausführlich mit den SKILLCONOMY Gründern Marc Branscheid und Jonas Krömer zu sprechen #havefun:

saatkorn.: Bitte stellt Euch doch den saatkorn. LeserInnen kurz vor!
Wir sind skillconomy, Marktführer im Active Sourcing. Im Auftrag unserer Kunden führen wir Direktansprachen von passenden Kandidaten über soziale Businessnetzwerke durch und können so in kurzer Zeit passgenaue Bewerber generieren – auch für schwer zu besetzende Stellen. Wir verbinden innovative Technologie und durchdachte Prozesse zu einer – im wahrsten Sinne des Wortes – überzeugenden Candidate Experience. Zu unseren Kunden gehören ca. 200 der renommiertesten Unternehmen Deutschlands, darunter die DZ Bank, Volkswagen Financial Services, Wago, Gardena und Trumpf.

saatkorn.: Wie definiert Ihr das Thema?
Active Sourcing ist die proaktive Ansprache von Kandidaten mit dem Ziel der Besetzung offener Stellen. Wir selbst benutzen den Begriff ausschließlich im Kontext der Ansprache über digitale Kanäle, allen voran die sozialen Businessnetzwerke XING und LinkedIN, sowie unsere eigene Datenbank mit weit über 10.000 gut gepflegten Profilen. Die direkte Ansprache zur Bildung von Kandidatenpools ohne direkten Stellenbezug gehört für uns auch dazu.

saatkorn.: Wo steht das Thema heute im HR Markt, sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Bewerberseite?
Active Sourcing ist seit rund einem Jahrzehnt ein Begriff und hat um 2013 zunehmend Traktion bekommen. Obwohl von einem *new kid on the block* also in keiner Weise die Rede sein kann, wundert uns regelmäßig, dass Active Sourcing in vielen Unternehmen noch nicht die Rolle spielt, die es angesichts der Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt haben müsste. Die Trendkurve zeigt aber eindeutig nach oben – was leider wiederum eigene Probleme mit sich bringt, weil aus Kandidatensicht die Belastung durch schlechte oder unpassende Ansprachen steigt. Unsere Einschätzung: Innovatives Active Sourcing ist im Aufwind, die konventionelle Direktansprache geht schweren Zeiten entgegen.

saatkorn.: Wie ordnet Ihr Active Sourcing im Personalmarketing- und insbesondere Recruiting-Kontext ein? Welche Bedeutung sollte es heute haben?
Für uns ist Active Sourcing ein Instrument, das schon im Personalmarketing zur Bildung von Kanidatenpools Sinn macht. Bei strategisch relevanten Stellen ist es unschlagbar. Gutes Active Sourcing kann schwere Stellen zu moderaten Kosten sehr schnell besetzen – diese Kombination liefert von der Stellenanzeige bis zum Headhunter kein anderer Kanal. Wir sehen bei unseren Kunden, dass das für die allermeisten Stellen hervorragend funktioniert und die Stellenanzeige als Standard ablöst. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass letztere in Zeiten von Quasi-Vollbeschäftigung systematisch den passiven Kandidatenmarkt außer Acht lässt.

saatkorn.: Apropos – lasst uns mal über Kosten sprechen. Oft wird Active Sourcing ja erst als allerletzte Maßnahme in Betracht gezogen. Ist das richtig so?
Es gibt sicherlich Stellen, für die klassische Kanäle in kurzer Zeit gute Bewerber liefern. Hier ist es absolut ok, AS erst zu verwenden, wenn der erste Anlauf ausnahmsweise nicht geklappt hat – die Kosten für eine durchschnittliche Stellenanzeige sind ja etwas geringer als für ein Active Sourcing Projekt. Wenn man interne Aufwände und die Opportunitätskosten für eine spätere, weniger passgenaue oder sogar Nicht-Besetzung in Betracht zieht, stellt man aber fest: AS ist in den meisten Fällen die „Allzweckwaffe“ und Headhunter oder Stellenanzeige die Nischenlösung für Sonderfälle – nicht andersherum.

saatkorn.: Worüber sprechen wir im nächsten Teil der Serie mit skillconomy?
Selber machen oder machen lassen. Das ist vielleicht die Gretchenfrage im Active Sourcing und beschäftigt viele Unternehmen, die den Kanal für sich erschließen oder weiter ausbauen wollen. Wir werden einmal außer Acht lassen, dass wir uns als Active-Sourcing-Unternehmen natürlich Letzteres wünschen und möchten ein ehrliches und differenziertes Bild der Vor- und Nachteile vermitteln. Allerdings: Du stellst die Fragen, also lassen wir uns überraschen, ob unser Plan aufgeht 😉 Wir freuen uns riesig auf die Serie und sind gespannt auf das Feedback deiner Leser! Danke, dass wir unsere Insights hier teilen dürfen!

saatkorn.: Danke für dieses Intro. Ich freue mich schon auf die nächsten Teile der Serie!

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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