Produktmarketing oder Personalmarketing? – Egal!

Ja, ist denn das Produktmarketing oder Personalmarketing? – Eine Frage, die man sich immer mal wieder stellen kann. Ganz aktuell beispielsweise bei der aktuellen Lufthansa Kampagne „Nonstop you“. Gemeint ist das Ganze als Produktmarketingkampagne – in meinen Augen klasse umgesetzt von TERRITORY. Schauen wir uns zuerst mal ein Video dazu an:

Da geht einem doch das Employer Branding Herz auf, oder?! – Im ernst: PersonalerInnen dürften hier in erster Linie glauben, ein handwerklich top gemachtes Personalmarketing-Testimonial-Video zu sehen. Eigentlich der Klassiker: hier erzählt jemand ganz authentisch von seinem Arbeitsleben und sich selbst. Und es kommt dabei raus: ja, diese Person hat offensichtlich den für Sie individuell bestmöglich passenden Job und Arbeitgeber. Schön, so soll das sein. Etwas misstrauisch wird man vielleicht in Bezug auf den Aufwand, der hier filmtechnisch getrieben wurde. So aufwendige Personalmarketing-Testimonial-Videos sieht man in der Regel noch viel zu selten. Ich bin mir aber sicher: das wird sich ändern.

Und ich bin mir auch sicher: Produktmarketing oder Personalmarketing? – Das ist eine Frage, die zukünftig unwichtiger werden wird. Zum Einen stiegen aufgrund der demografischen Entwicklung und der Arbeitsmarktlage gaaaaaaaanz langsam die Budgets im Personalmarketing. Und zum Anderen können Unternehmen hier ja eigentlich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn: guter Service entsteht in der Regel in allererster Linie durch gutes Personal. Wenn man also ein top Produkt anbieten möchte, benötigt man normalerweise auch top MitarbeiterInnen. Wenn man dann sein Produkt werblich in Szene setzen möchte, liegt es nicht allzu fern, die Zusammenhänge zwischen leidenschaftlichem Mitarbeiter und top Service beziehungsweise Produkt zu zeigen. Wenn Personal-, Kommunikations- und Marketingabteilung enger zusammen arbeiten würden, hätte man auch größere Budgettöpfe und könnte gemeinsam Werbemittel produzieren (lassen), die – etwas anders geschnitten und akzentuiert – auf verschiedene Ziele einzahlen würden. Nur so ein Gedanke…

Die Frage Produktmarketing oder Personalmarketing kann man im vorliegenden Lufthansa-Beispiel klar beantworten: es ist Produktmarketing. So war es jedenfalls vom Kunden beauftragt. Zentrale Leitidee ist es, zu zeigen, dass die Lufthansa aufgrund einer groß angelegten Qualitätsoffensive bei Produkten und Services heute so gut wie nie zuvor ist. Im Ergebnis sehen wir ein Qualitäts-Upgrade hin zum besten Flugerlebnis aller Zeiten. Und die Gesamtkampagne dazu funktioniert so: Aufhänger der Kampagne ist ein Spot (von Kolle Rebbe), der auf amüsante Weise den tollen Service der Lufthansa in den Fokus nimmt (das ist in meinen Augen übrigens ganz klar Produktmarketing 😉 ):

https://www.youtube.com/watch?v=eZ6Ix4DDilM&list=PL_klSsc1II1rIIpTMVJmHlp_FD765HR7i

In Ergänzung dazu wurden von TERRITORY nun die „Fünf Helden für Wilson“ kreiert und in tollen Personalmarketing, quatsch, Produktmarketing Videos portraitiert:

produktmarketing-oder-personalmarketing_beispiel-lufthansa-kopie

Neben dem Beispiel von „Angel“ ganz oben hier noch ein weiteres Video aus dieser sehenswerten Serie, nämlich das von Flugbegleiterin Dani (das musste ich als passionierter Surfer einfach mit drin haben):

Ist das nun Produktmarketing oder Personalmarketing? – Eigentlich EGAL, denn die Filme funktionieren zumindest meiner Meinung nach in beide Richtungen und machen wirklich Spaß. Was meint Ihr, liebe saatkorn. LeserInnen?

 

 

 

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

2 Gedanken zu „Produktmarketing oder Personalmarketing? – Egal!

  • 18. Oktober 2016 um 14:59
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    Der wichtigste Punkt in deinen Ausführungen: „eigentlich egal“. Wobei, eigentlich gerade nicht. Denn es gibt nur die Marke. Und HR trägt einen der wichtigsten Bausteine zur Belebung der Marke bei. Insofern dann doch egal. Denn jedwede Begegnung mit der Marke muss auf ihre Botschaft einzahlen. Das geht am besten mit Menschen und ihren Geschichten – schon immer. Und wenn Marketeers immer über emotionale Trigger reden – voila, hier sind sie. So wie seinerzeit die ersten Schritte in diese Richtung von Seat oder, immer noch aktuell, Rügenwalder Mühle. Genau diese Verbindung aus Personal und Marketing ist der springende Punkt. Der oftmals weder von Marketeers noch von Personalern wirklich gelebt wird.
    Danke für dieses gelungene Beispiel.

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