Fabian Kienbaum zum Thema PURPOSE

Doppelpack: ergänzend zum neuen SAATKORN Podcast mit Fabian Kienbaum hier noch ein Interview mit Download-Links zur Kienbaum Purpose-Studie. Auf geht’s: 

SAATKORN: Bitte stellen Dich den SAATKORN Leser*innen doch kurz vor. 

Mein Name ist Fabian Kienbaum, ehemaliger Bundesliga Handballer und Chief Empowerment Officer bei der Personal- und Managementberatung Kienbaum.

SAATKORN: Purpose ist das große Thema einer spannenden Studie von Kienbaum. Was war das Setting der Studie? 

Basierend auf unterschiedlichsten Analysen, die wir regelmäßig erheben, sind wir schon Ende letzten Jahres über den Begriff Purpose gestolpert. Wir haben uns dann relativ schnell gefragt, ob dieser Begriff eine Relevanz für unsere Geschäftsfelder und Themenbereiche besitzt oder lediglich als „Buzzwort abzustempeln ist. Um der Sache auf den Grund zu gehen haben wir uns dazu entschieden, gemeinsam mit strategischen Partnern wie Human Unlimited, Innofact und dem Kienbaum Institut @ ISM, den Begriff und die dahinterliegenden Themen zu untersuchen. Unter dem Titel „Purpose. Die große Unbekannte.“ haben wir mehr als 1.300 Fach- und Führungskräften Fragen zum Thema Unternehmenspurpose gestellt, und sind auf spannende Erkenntnisse gestoßen.

SAATKORN: Wie wichtig ist denn Sinnhaftigkeit für Unternehmen auf Basis Eurer Studie? – Oft wird man ja auch damit konfrontiert, dass die Fokussierung auf Purpose nur eine Modeerscheinung ist…

Genau mit diesem Ansatz sind wir auch an das Thema herangegangen… Die Frage: Purpose – ist das noch so ein Hype? stand dazu ganz klar im Raum. Aber unsere Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Abgesehen davon, dass ein gelebter – und vor allem gut kommunizierter – Purpose die Zufriedenheit von MitarbeiterInnen beeinflussen kann, ist er auch businessrelevant. Unternehmen, die von ihren Mitarbeitenden als stark purposegetrieben beschrieben werden, weisen deutlich höhere Werte in leistungsbezogenen Einflussgrößen auf als weniger purposegetriebene Unternehmen.

SAATKORN: Wie kommt ein Unternehmen nun zum Purpose? Wer ist aus Deiner Sicht dafür verantwortlich?

Ein Purpose hat kein Geburtsrecht. Heißt, es ist harte Arbeit und muss gelebt und vermittelt werden. Das ist vor allem Führungsaufgabe. Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Geschäftsführung federführend für die Umsetzung eines Purpose verantwortlich ist und auch sein soll. Diese Arbeit muss allerdings von Unternehmenskommunikation und HR flankiert werden. Das ist die klare Erwartungshaltung der Befragten.

SAATKORN: Und wie kann sichergestellt werden, dass diese Sinnhaftigkeit bei den Mitarbeitenden auch wirklich ankommt? Etwas profan formuliert: ist es wirklich wichtig, dass die Kassiererin in einer Handelsfiliale den Purpose ihres Arbeitgebers kennt?

Mit Hinblick darauf, dass ein Purpose-Verständnis die Produktivität deutlich beeinflussen kann, würde ich sagen: ja, es ist wichtig. Wir haben in dieser Studie allerdings Fach- und Führungskräfte befragt, also hauptsächlich Wissensarbeiter, so dass man keinen direkten Schluss auf Blue-Collar Jobs ziehen kann. Von unseren Befragten konnten insgesamt nur rund 40 Prozent ad hoc den Purpose ihres eigenen Unternehmens benennen, und davon deutlich mehr Führungskräfte. Hier erkennen wir einen Top-Down-Ansatz. Ausgehend von der Unbekanntheit des Purpose in den unteren Ebenen der Organisation bleibt offen, inwieweit Führungskräfte den Purpose überhaupt angemessen vorleben. – Wir sehen hier starken Nachholbedarf der Unternehmen.

SAATKORN: Welche Handlungsempfehlungen leitet Ihr daraus für Arbeitgeber und insbesondere Personalabteilungen ab?

Unsere wichtigste Empfehlung lautet: Purpose ist Chefsache. Nur ein gelebter Purpose ist überzeugend für Kundinnen und Kunden und kann auch zu einem echten Alleinstellungsmerkmal für Mitarbeitende genau wie Interessenten und neue Talente werden.

SAATKORN: Gibt es da einen Unterschied zwischen Arbeitnehmern im gewerblichen Bereich im Vergleich zu Wissensarbeitern?

Leider gibt unsere Studie diese Zahlen nicht her.

SAATKORN: Hat sich aus Deiner Perspektive durch die Corona-Pandemie etwas an der Bedeutung von Purpose geändert?

Ja tatsächlich. Die Krise hat die Relevanz eines glaubwürdigen Purpose weiter befeuert. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen eine durch Covid-19 bedingte, gesteigerte Relevanz des Purpose.

SAATKORN: Fabian, ganz herzlichen Dank für das Interview!

Wer jetzt Lust auf mehr hat, kann sich hier die Kienbaum Purpose Studie kostenlos downloaden und hier geht’s zum niegelnagelneuen SAATKORN Podcast, in dem Fabian Kienbaum und ich ausführlich über die Wofür-Frage und Vieles mehr sprechen. #havefun

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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