Vorstand sucht Mitarbeiter: Interview mit Ralf Hilscher, ALLIANZ

Vorstand sucht Mitarbeiter: Interview mit Ralf Hilscher, ALLIANZ

Bei Kollege Altmann war im Personalmarketingblog bereits vom NEXT Programm der Allianz zu lesen: Vorstände auf der Suche nach ihren Assistenten (m/w). Heute dazu das passende Interview mit Ralf Hilscher, der als Leiter Personalmarketing & Programme bei der Allianz mehr dazu sagen kann. Auf geht’s (und herzlichen Dank an Ramona Nissl, auch für das Verständnis, dass der Bericht nicht bereits vor ein paar Tagen erschienen ist. Hatte doch glatt ein Herbstferienurlaubsdomizil für die Familie fernab vom Internet ausgewählt ;-)):

saatkorn.: Ralf, bitte erkläre den saatkorn. LeserInnen doch die Idee hinter Eurem neuen Programm. Woher kam die Idee, ein neues top Einstiegsprogramm aufzusetzen, wer sind die Stakeholder und wer die Zielgruppe?
Die Idee ist eine spannende Story, denn sie kam direkt von unseren Vorständen mit dem Auftrag an uns, Führungsnachwuchs für das Top-Management der Allianz Deutschland AG zu finden und zu rekrutieren. Mit diesem spannenden Auftrag war es für uns als Personalmarketing-Experten natürlich ein tolles Projekt, kreativ zu werden. Wir verfolgten daraufhin viele interessante Ansätze und haben unserem Vorstand schließlich den Vorschlag unterbreitet, ein neues Einstiegsprogramm für hochqualifizierte Top-Talente für die Allianz Deutschland AG zu etablieren. Dem Programm gaben wir den Namen NEXT. Dieser steht für „New Executive Talent“.

Das Ziel dieses neuen Programmes ist es, herausragende Talente für die Allianz zu gewinnen, damit wir auch künftig unseren Bedarf an exzellenten Führungskräften im Senior- und Top-Management decken können. Die Erwartungshaltung ist dabei sehr hoch: Geeignete Kandidaten müssen ein herausragendes Profil in Bezug auf Persönlichkeit und akademischer Ausbildung im Gepäck haben und neben diesem hervorragenden Persönlichkeits- und Leistungsbild Macher, Initiator und Innovator sein. Dazu muss ein unbedingter Wille vorhanden sein, als „New Executive Talent“ eine Position im Topmanagement der Allianz Deutschland zu erreichen.
Die gesuchte Zielgruppe sind sowohl Absolventen wie auch Akademiker mit erster Führungs- und Berufserfahrung. Im Gegenzug dazu bieten wir ein Programm, mit welchem wir ausgewählte Top-Talente durch persönliches Coaching und Mentoring eines Vorstands der Allianz Deutschland innerhalb von 10 Jahren in das Top-Management unseres Unternehmens entwickeln möchten.

saatkorn.: Offensichtlich ist der Vorstand also direkt mit eingebunden und sucht für sich jeweils ganz individuell. Machen da alle Vorstandsmitglieder mit, wie konkret haben sich einzelne Vorstände mit ihren eigenen Ideen und Erwartungen in das Projekt mit eingebracht?
Das Commitment unserer Vorstände ist sehr hoch und sie sind bei all unseren Maßnahmen eng in unsere Kampagne eingebunden. Dies reicht von der Zielgruppendefinition über das Anforderungsprofil, dem Recruitingprozess bis hin zum Recruiting-Event. Zusätzlich wirken unsere Vorstände in unserer gesamten Print- und Onlinekampagne aktiv mit. Jeder Interessent kann sich selbst ein Bild von seinem künftigen Chef machen und sich in Videos auf unserer Kampagnenportal ansehen,  was die jeweiligen Erwartungen unserer Vorstände an Programmteilnehmer für das Top-Management der Allianz Deutschland AG sind.

Anmerkung der Redaktion: Natürlich kann man die Videos aber auch hier sehen, viel Spaß mit…

…Dr. Alexander Vollert, COO Allianz Deutschland AG
[videoembed type=“youtube“ width=“680″ height=“380″ url=“http://www.youtube.com/watch?v=X81QoDNzkRI“ id=“0″]

…Bernd Heinemann, Marktmanagement Vorstand Allianz Deutschland AG
[videoembed type=“youtube“ width=“680″ height=“380″ url=“http://www.youtube.com/watch?v=UaqTFvOJ5JQ“ id=“0″]

… und Burkhard Keese, Finanzvorstand Allianz Deutschland AG
[videoembed type=“youtube“ width=“680″ height=“380″ url=“http://www.youtube.com/watch?v=SrXcjBFgins“ id=“0″]

Was saatkorn. auch gut gefällt: zu jedem Vorstand gibt es auch einen Lebenslauf auf der NEXT Microsite. Wirft ein wenig die Frage auf: wer bewirbt sich hier eigentlich? – Ziemlich fortschrittlich gedacht. Als Appetizer hier einmal der CV von Burkhard Keese:

 

 

 

Darüber hinaus werben die Vorstände – neben unseren klassischen Personalmarketingaktivitäten – selbst für das Programm an renommierten und hochklassigen Eliteuniversitäten.

saatkorn.: Wie habt Ihr es geschafft, das Videoformat bei den Vorständen durch- und umzusetzen?
Die Mitwirkung unserer Vorstände war durch das von Beginn an hohe Commitment eher das kleinere Problem. Viel herausfordernder war das gesamte Projektmanagement für das Programm sowie die Video- und Fotoaufnahmen, was bei einem solchen Involvement des Vorstands oft nicht ganz einfach war. Aber die Tatsache, dass wir 6 unserer 10 Vorstandsmitglieder auf unserem Kampagnenportal www.next.allianz.de präsentieren können, macht uns sehr stolz!

Anmerkung: Wir sind vorerst mit zwei an den Start gegangen. Die restlichen folgen in den nächsten Tagen.

saatkorn.: Über welche Maßnahmen wird das neue Programm promotet? Welche Rolle spielt Social Media, welche traditionellen Wege beschreitet Ihr bei der Vermarktung?
Auch die Vermarktung wurde lange von uns diskutiert und besprochen, denn auch hier müssen wir uns einer besonderen Herausforderung stellen. Für das Programm suchen wir nämlich nicht nur Hochschulabsolventen, sondern auch Young Professionals und unser Personalmarketing war bis zu diesem Zeitpunkt nur auf das Hochschulmarketing ausgerichtet.

Für die Ansprache der Hochschulabsolventen werden wir natürlich unsere klassischen Personalmarketingkanäle wie Karriereseite www.perspektiven.allianz.de, Social Media Kanäle, Flyer, Hochschulmagazine, Printanzeigen u.v.m. verwenden, zum anderen aber auch mit unseren Kontakten an hochklassigen Elite- und Zieluniversitäten und mit unseren Kooperationspartnern (z.B. e-fellows.net) zusammen arbeiten.

Für die Ansprache der Young Professionals haben wir uns für die direkte Ansprache auf Portalen wie XING und LinkedIn entschieden, sowie Anzeigen in den wichtigsten Wirtschaftsblättern zu schalten – allerdings nicht im klassischen Karriereteil, sondern direkt im Wirtschaftsteil. Somit werden auch die Top-Talente auf das Programm aufmerksam gemacht, die nicht aktiv nach einer neuen Herausforderung suchen.

Zum ersten Mal sind bei einer unserer Kampagnen auch unsere ausländischen Tochtergesellschaften involviert, die entsprechende Marketingaktivitäten in Absprache mit uns durchführen.

saatkorn.: Es ist vermutlich davon auszugehen, dass Ihr eine sehr hohe Zahl von Bewerbungen generieren werdet. Wie läuft das Screening, wie der Auswahlprozess?
Wir und unsere Vorstände haben eine sehr klare Vorstellung davon, wen genau wir suchen. Daher hat es sich der Vorstand selbst zum Auftrag gemacht, direkt die Kandidatensuche zu übernehmen und Gespräche mit potentiellen Programmteilnehmern zu führen.

Besonders stolz sind wir darauf, dass sich Interessenten über unsere Kampagnenseite www.next.allianz.de direkt bei einem unserer Vorstände bewerben können und die Kommunikation zwischen Bewerber und Vorstand dann direkt läuft – d.h. Eingangsbestätigungen, Zwischenstände, Weihnachtsgrüße, Zu- und Absagen werden direkt durch persönlich unterschriebene Karten der Vorstände versandt und der Bewerber spürt dadurch eine noch größere Wertschätzung, da er mit unseren Vorständen direkt kommuniziert.

Natürlich wird es bei einer Vielzahl von Bewerbungen auch durch unseren Recruitingservice eine vorgeschaltete Selektion der Bewerbungen geben, aber die Kommunikation läuft immer zwischen Bewerber und Vorstand direkt ab.

saatkorn.: Kannst Du schon Details zur Auswahlveranstaltung im Februar verraten?

Nachdem es sich um ein Recruiting-Event handelt, hoffe ich, Du hast Verständnis dafür, dass wir noch nicht so viel verraten können – aber so viel: Es wird eine Top-Location am Starnberger See sein und das Event wird von all unseren Vorständen der Allianz Deutschland AG durchgeführt und begleitet. Neben spannenden Vorträgen – nicht nur aus der Allianz – können die Top-Kandidaten bei der Ausarbeitung einer anspruchsvollen Case Studie unsere Vorstände davon überzeugen und Ihnen unter Beweis stellen, dass sie das künftige „New Executive Talent“ sind. Das Event bietet außerdem viel Raum für Kennenlernen, Networking und diverse Outdooraktivitäten.

Zusammengefasst: Die Kandidaten können sich auf drei intensive, aber auch sehr spannende Tage freuen, an denen sie unsere Vorstände kennenlernen und überzeugen können.

saatkorn.: Wie ist das neue Programm in die Employer Branding Strategie bei Allianz eingebunden? Oder handelt es sich eher um eine singuläre Personalmarketingmaßnahme?
Das Programm ist natürlich eingebettet in unsere Employer Branding Strategie. Wir haben uns  bewusst gefragt, weshalb ein Top-Talent gerade zu einer Allianz Gesellschaft in Deutschland kommen möchte, aber wir sind davon überzeugt, dass wir durch das persönliche Mentoring eines Vorstandes und den klar strukturierten und definierten Talentmanagement-Prozessen eine sehr gute Möglichkeit geschaffen haben, sich ins Top-Management der Allianz Deutschland AG zu entwickeln. Wer sich die Videos unserer Vorstände ansieht, versteht, dass sich jeder Vorstand ein eigenes Top-Talent wünscht, das er bzw. sie zu einem erfolgreichen New Executive Talent entwickeln kann und möchte.

saatkorn.: Besten Dank für das Interview – und viel Erfolg mit NEXT! Vielleicht können wir dazu nach der Auswahlveranstaltung noch mal sprechen!

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

3 Gedanken zu „Vorstand sucht Mitarbeiter: Interview mit Ralf Hilscher, ALLIANZ

  • 29. Oktober 2013 um 08:30
    Permalink

    Macht nichts, Thomas. „Nicht“ schreibt man auch mit „n“ statt mit „m“. 🙂

    Antwort
  • 29. Oktober 2013 um 07:56
    Permalink

    Hallo Thomas,

    danke für Deinen Hinweis, den wir gleich noch ändern lassen.

    Viele Grüße
    Ralf Hilscher

    Antwort
  • 26. Oktober 2013 um 14:58
    Permalink

    Hallo Gero,

    Tolles Thema, tolle Aktion, werde ich weiter beobachten. Kleiner Schönheitsfehler und da fragt man sich, ob Herr Keese sein Portrait auf der Allianzseite micht richtig gelesen hat oder auch seinen Lebenslauf nicht…. Denn Mülheim an der Ruhr schreibt sich nunnmal nur mit einem h. Trotzdem sehr gute Aktion, wenn es demn alles glaubwürdig bleibt. Thomas

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert