Interview mit EY: Employer Branding und Personalmarketing

Interview mit EY: Employer Branding und Personalmarketing

Ernst & Young hat auf dem letztjährigen Absolventenkongress in Köln ziemlich großes Aufsehen erregt. Bei der Staufenbiel Befragung im Nachklang des „Absko“ landete Ernst & Young auf dem zweiten Platz der attraktivsten Arbeitgeber und lag auf dem dritten Platz der attraktivsten Messestände. Diese Ergebnisse nahm ich zum Anlass, einmal genauer bei Marcus K. Reif (Leiter Recruiting und Employer Branding für Deutschland, Österreich und die Schweiz) sowie Kira Schmitt (verantwortlich für Employer Branding) nachzufragen. Voilá, auf geht’s:

saatkorn.: Auf dem Absolventenkongress ist Ernst & Young mit dem Claim „More than a career“ angetreten. Wofür steht der Claim, was ist Eure Arbeitgeberpositionierung?

MR: Ernst & Young steht für eine Karriere, die mehr ist als ein Meilenstein im Lebenslauf. Jeder einzelne Kollege ist Teil der erfolgreichen Geschichte von Ernst & Young, und Ernst & Young ist ein wichtiger Teil des erfolgreichen Karrierewegs eines Einzelnen. Bei uns dreht sich alles um die persönliche und fachliche Entwicklung, beste Resultate für unsere Kunden und eine steile Lernkurve.

Ernst & Young auf dem Absolventenkongress 2012 (Foto: saatkorn.)

KS: EY ist mehr als eine Karriere! Mehr als nur ein Arbeitgeber. Die vielfältigen Erfahrungen, die man bei EY sammeln kann, stellen einen ganz individuellen Karrieremehrwert dar, denn auf sie kann man ein Leben lang zurückgreifen und aufbauen – sie bringen einen weiter. Wir schaffen die Balance aus einem leistungsorientierten Unternehmen und Wertschätzung des persönlichen Investments.

saatkorn.: Besonders auffällig war definitiv der Messestand mit den Zeichnungen rund um verschiedene EY-Arbeitgeberaspekte. Inwiefern zahlen diese Bilder, die Ihr ja auch in Eurer Recruiting-Broschüre verwendet, auf den Arbeitgeber Ernst & Young ein?

KS: Uns ist wichtig, am Kandidatenmarkt Themen zu adressieren, die unserer Zielgruppe und EY am Herzen liegen. Themen, für die beide Seiten bereit sind, Einsatz zu zeigen. Diese in Worten und bloßen Erzählungen zur Messe zu platzieren, war uns zu wenig. Deshalb haben wir uns überlegt, diese Themen mit Zeichnungen und Bildern zu unterstreichen und sie so emotional aufzuladen. Mit diesen Gedanken entstand letztlich dann auch unser Messekonzept „Ernst & Young: More than a career.“

MR: Wir haben mit den Zeichnungen der individuellen Lebensläufe den Karriere-Mehrwert unserer Messestandbesucher illustriert. Viele sind in Vorstellungsgesprächen von der Frage, was sie auszeichnet, überrascht. In diesen Gesprächen punktet man genau hier mit einer präzisen und überlegten Antwort. Wir wollen Relevanz herstellen, ein Bewusstsein dafür schaffen, dass neben einem tollen Abschluss und lehrreichen Studium der Faktor Mensch eine wichtige Rolle spielt. Die Zeichnungen zeigen, was die Person auszeichnet und welche Relevanz man für die eigene Karriere herstellen möchte. Das erleichtert doch sehr die Orientierung der Studierenden, welchen Weg sie beim Berufseinstieg einschlagen wollen.

saatkorn.: Neben der Tatsache, dass Ihr auf der Messe mit einer großen Zahl von Ernst & Young Beraterinnen und Beratern aus allen Servicelines wart, habt Ihr mit Ana-Cristina Grohnert auch jemanden aus Eurem Top-Management vor Ort gehabt. Was waren ihre zentralen Botschaften in Richtung der Zielgruppe?

KS: Ana-Cristina Grohnert gehört für mich zu den Visionären dieses Unternehmens. Sie schafft es, ihre Mitarbeiter und unsere Zielgruppe mit klaren Zielvorstellungen für EY zu begeistern. Ihre eigene Laufbahn und ihre Erfahrungen verkörpern genau das, wofür wir stehen und was wir unserer Zielgruppe vermitteln wollen. Ana-Cristina Grohnert treibt die moderne Personalpolitik von EY voran und steht für Internationalität, ein vielfältiges Aufgabenspektrum, einen nicht-linearen Karriereweg, Flexibilität, die Vereinbarkeit von Karriere und Familie, die Aufstiegschancen von Frauen in Führungspositionen und vieles mehr.

MR: Der Top-Management-Vortrag ist seit Jahren ein zentraler Baustein für unsere Teilnahme am Absolventenkongress. Wir zeigen damit, dass der Dialog mit Studierenden unserem Top-Management sehr wichtig ist. Ana-Cristina Grohnert hat im Jahr 2011 ihre eigene Biografie präsentiert und gab 2012 eine ziemlich eindrucksvolle Sicht auf eine erfolgreiche Karriere und die Aspekte einer modernen Personalpolitik.

saatkorn.: Wie entwickelt sich Ernst & Young als Arbeitgeber, was sind momentan Eure größten Herausforderungen?

MR: Ernst & Young hat ein erfolgreiches Fiskaljahr abgeschlossen, und alle Zeichen stehen auf weiteres Wachstum. Der Ausblick in die makroökonomische Entwicklung der deutschen Unternehmen ist moderat bis positiv. Natürlich spiegelt sich dies bei Ernst & Young ebenso wieder, wir sind vom Markt nicht entkoppelt. Man merkt eine gewisse Vorsicht der Unternehmen bei Themen rund um Investitionen und taktische Ausrichtung. Wir agieren auch vorsichtig und rekrutieren derzeit für unsere Wachstumsbereiche. Dabei konzentrieren wir uns stark die Qualität der Bewerberinnen und Bewerber. Das heißt in Zahlen, dass wir im aktuellen Fiskaljahr je nach konjunktureller Entwicklung rund 1.200 neue Kolleginnen und Kollegen für uns in der deutschen GmbH gewinnen wollen. Im enger werdenden Arbeitsmarkt ist das ambitioniert, denn wir möchten die Top-Talente Deutschlands für uns gewinnen!

saatkorn.: Auf kununu und ähnlichen Plattformen wird nicht immer nur positiv über den herausfordernden Alltag in der WP-Branche geschrieben. Wie geht Ihr damit um?

MR: Für uns ist der offene Dialog mit Studierenden, Absolventen und Bewerbern extrem wichtig – und kritische Fragen gehören zweifelsohne dazu. Ernst & Young stellt sich den Diskussionen und den Effekten, die mit einem saisonal bedingt höheren Arbeitsdruck beispielsweise in der Wirtschaftsprüfung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einhergehen. Die Realität besteht immer aus Für und Wider, aus Höhen und Tiefen, aus guten und herausfordernden Momenten. Wir finden es wichtig, mit unseren Stakeholdern im Gespräch und im Austausch zu bleiben.  Auf Kununu.com ist ein Dialog leider nicht vorgesehen. Wir würden jedoch gerne in die Unterhaltung einsteigen. Die dort gezeigten Ausschnitte nehmen wir sehr ernst, wissen gleichwohl auch, dass sie nur einen Teil der Wirklichkeit zeigen.

saatkorn.: Warum seid Ihr persönlich bei Ernst & Young? – Was treibt Euch an, was begeistert Euch an Eurem Unternehmen?

KS: EY bietet mir tolle Entwicklungsmöglichkeiten. Ich kenne die Erwartungshaltung, Zielsetzung und habe viel Gestaltungsspielraum. Ich bin glücklich, hier zu sein und möchte keine meiner bisher gesammelten Erfahrungen missen.

MR: Die Erfolgsgeschichte und Werteorientierung von Ernst & Young haben mich von Anfang an begeistert. Ich habe sehr viel Freude daran, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen einen Beitrag für eine moderne und erfolgreiche Zukunft zu leisten. Unser Management, die internationalen Strukturen und das gesamte Umfeld unterstützen unsere Arbeit. Dass wir einer weltweit einheitlichen Strategie folgen und in internationalen Teams an Projekten mitwirken, garantiert eine stetige Lernkurve und spannende neue Kontakte aus aller Welt.

saatkorn.: Liebe Kira, lieber Marcus – vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit und für Ernst & Young!

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

2 Gedanken zu „Interview mit EY: Employer Branding und Personalmarketing

  • 20. November 2017 um 20:10
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    Ich muss aus Bewerber-Sicht sagen, dass mich EY seit dem Beginn meines Studiums begleitet hat. Ich habe Accounting vertieft und dementsprechend hin und wieder Kontakt mit EY gehbat (z.B. über Uni-Seminare). Das Image, welches EY erweckt ist auch super und ich wollte immer dort arbeiten. Mehere Male habe ich mich dort beworben, aber nie hat es bisher klappen wollen (Ernst & Young hat ja auch hohe Auswahlanforderungen, siehe https://dabego.de/listings/ernst-young/). Ich werde auf jeden Fall wieder versuchen mich dort zu bewerben. Irgendwann muss es schließlich klappen 🙂

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