Homelike: Flexibilität bei Projektarbeit und Standortwechsel

Globalisierung und Digitalisierung führen dazu, dass insbesondere bei Wissensarbeitern Flexibilität in der Arbeit massiv zunimmt. Einerseits führt das sicherlich dazu, dass immer mehr entkoppelt vom Büro, Stichwort Home Office gearbeitet wird. Andererseits gibt es aber auch immer wieder Aufgaben, die sich nur in zeitlich befristeten Projekt-Teams erledigen lassen. Und hier kommt Homelike ins Spiel. Ich hatte Gelegenheit, mit Geschäftsführer Dustin Figge zu sprechen. Auf geht’s:

Homelike: Flexibilität bei Projektarbeit und Standortwechsel

saatkorn.: Dustin, bitte stell Dich und Homelike den saatkorn.- LeserInnen doch kurz vor.

Dustin Figge von Homelike.
Dustin Figge von Homelike.

Mein Name ist Dustin Figge und ich bin Gründer und Geschäftsführer der Online Buchungsplattform für möblierte Business Apartments www.thehomelike.com.
Bereits während meines BWL Studiums in Köln habe ich ein Unternehmen im HR-Bereich mitgegründet und war anschließend drei Jahre für arvato Bertelsmann tätig, für die ich zuletzt eineinhalb Jahre in San Francisco gearbeitet habe.

Im letzten Jahr habe ich dann Homelike gegründet. Mit Homelike haben wir ein online Portal entwickelt, auf dem Unternehmen und Geschäftsreisende möblierte Wohnungen ab einem Monat Mietzeit anmieten können, beispielsweise beim Onboarding, einem Standortwechsel oder längeren Projektaufenthalten. Mit unseren löffelfertig eingerichteten möblierten Wohnungen stellen wir eine bis zu 30% günstigere Alternative zu Hotels dar und schaffen gleichzeitig eine größere Privatsphäre und Unabhängigkeit für den Mitarbeiter. Uns geht es insbesondere darum, dass Menschen an einem neuen Ort richtig ankommen und sich wohlfühlen, auch wenn ihr Aufenthalt zeitlich begrenzt ist.

saatkorn.: Wie ist die Idee zu Homelike entstanden?
Homelike habe ich 2014 zusammen mit Christoph Kasper gegründet, den ich bereits aus Studienzeiten und aus gemeinsamen Projekten kenne. Ich hatte bereits mehrere Jahre als Expat in China und den USA gelebt. Christoph war beruflich bedingt ebenfalls viel im Ausland unterwegs und wir beide haben für die ersten Monate vorzugsweise in möblierten Wohnungen gewohnt. Dabei gefiel uns insbesondere der hohe Wohnkomfort und die Flexibilität der Apartments im Vergleich zu Hotelaufenthalten.

Der Buchungsprozess war allerdings alles andere als komfortabel, auch aus Unternehmenssicht. Möblierte Wohnungen für mehrere Monate online zu buchen ist bis heute fast ausschließlich nur offline, also per Telefon, möglich und das wollen wir mit Homelike ändern.

Der Markt für möbliertes Wohnen auf Zeit ist vor allem in Deutschland noch sehr, fragmentiert, undurchsichtig und wird noch oft über Makler oder Agenturen gebucht. Wir sehen viel Potential, das Arbeitsleben vieler Personaler und Travel Manager zu vereinfachen, indem wir das Angebot in Deutschland und mittelfristig auch international auf einer zentralen Plattform online buchbar machen und einfache Buchungsprozesse einführen.

Homelike5

saatkorn.: Wie funktioniert Homelike und wie nutzen Personaler euch?
Heutzutage wünschen sich Arbeitgeber eine hohe Mobilität und Flexibilität ihrer Arbeitnehmer. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass im Geschäftsleben die Einsatzgebiete von Mitarbeitern längst nicht mehr auf einen Standort beschränkt sind. Die Stichwörter Expatriation und Inpatriation sind hier kein Modewort mehr, sondern tägliches Geschäft in der Personalabteilung. Mit dem einfachen Zugang zu möblierten Wohnungen möchten wir mit Homelike dem Personaler eine alternative Unterbringungsform für ihre Mitarbeiter bieten, die sich fernab von zu Hause auch wie zu Hause fühlen möchten. Deshalb haben wir alle Buchungsrelevanten Prozesse für Unternehmen so einfach wie möglich gestaltet. Personaler sollen vor allem von dem einfachen Such- und Anfrageprozess, der online und gemütlich vom Schreibtisch erledigt werden kann, profitieren. Bei Homelike hat jedes Unternehmen ein eigenes Unternehmenskonto, in dem möblierte
Wohnungen angefragt, verglichen und Buchungen zentral verwaltet werden können. Der rein digitale Buchungsprozess ist an den Workflow und an die Anforderungen von Unternehmen angepasst. Bei der Buchung kann der Personaler den Mitarbeiter auswählen, für den die Wohnung gebucht werden soll und dabei auch festlegen, ob das Unternehmen die Kosten für die Wohnung übernimmt oder der Mitarbeiter selbst – Dies ist oft abhängig von den jeweiligen Richtlinien im Unternehmen. Personaler können Mitarbeitern auch unterschiedliche Wohnungen bequem vorschlagen. Danach nur noch die Wohnung auswählen, anfragen und einziehen. Die Bezahlung wird online abgewickelt, ebenso wie die Unterschrift für den Mietvertrag. Im Anschluss erhält das Unternehmen eine ordentliche Rechnung und der Mitarbeiter kann einziehen und sich wie zu Hause fühlen. Falls Fragen zu Bedienung und Anwendung aufkommen, bieten wir unseren Homelike-Telefonservice an. Personaler sparen mit Homelike nicht nur viel wertvolle Arbeitszeit, sondern nutzen Synergien, indem sie die Mitarbeiter bei der Wohnungssuche mit dem gleichen Buchungsportal buchen lassen und somit mehr Struktur in den Prozess bringen. Wir sind fest davon überzeugt, dass ein Eigenheim auf Zeit mehr Komfort und Wohlbefinden bietet als ein anonymes Hotel.

saatkorn.: Und wieviele „Homes“ gibt es inzwischen, was sind Eure Pläne für die Geschäftsentwicklung?
Der Zuwachs an unseren „Homes“ ist beachtlich, das wird zusätzlich durch das neue „Bestellerprinzip“, dass am 1. Juni in Kraft getreten ist, verstärkt. Davon profitieren wir sehr. Aktuell bieten wir mehr als 3.000 möblierte Business Apartments in neun deutschen Städten an, die auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden zugeschnitten sind. Diese befinden sich in den Metropolen Deutschlands, wie z.B. Berlin, Hamburg, München, Köln oder Frankfurt. Wir bekommen sehr viele Ideen und Vorschläge von unseren Kunden hinsichtlich neuer Städte und möchten mittelfristig unser Angebot auch international aufbauen.

saatkorn.: Wer sind Eure Kunden und wie kommt Ihr an sie heran?
Unsere Kunden sind nationale und internationale Unternehmen, vom kleinen Unternehmen über den Mittelstand bis zu Großkonzernen und quer durch die
unterschiedlichsten Industrien. Je nachdem wie die Reiseorganisation im Unternehmen strukturiert ist, sind unsere Ansprechpartner vor allem Personalabteilungen, Travel Manager oder Office Manager. Deren Funktion ist unser größtes Bindeglied zum Endverbraucher, dem Geschäftsreisenden oder Expatriat. Ehrlich gesagt kommen viele Unternehmen auf uns zu, da Ihre Mitarbeiter nicht Monatelang in einem Hotel untergebracht werden wollen, da sie beispielsweise auch mal Freunde in die eigene Wohnung zum Essen einladen möchten. Darüber hinaus sprechen wir mit vielen Personalern auf Messen oder informieren die Community über unseren eigenen Blog.

saatkorn.: Zum Schluß eine Frage Richtung Kunden. Wie ist Baker Tilly Roelfs auf Homelike aufmerksam geworden und was sind Ihre Erfahrungen bis jetzt?
Natalie Kaufmann, Abteilung Personal bei Baker Tilly Roelfs: „Wir haben immer wieder Mitarbeiter, die eine möblierte Wohnung für mehrere Monate suchen. Auf Homelike bin ich durch meine Recherche im Internet aufmerksam geworden. Die benutzerfreundliche Aufmachung der Homepage, eine detaillierte Übersicht der
Angebote mit tollen Fotos, sowie die Einfachheit der Anmietung über die online Buchung, in Verbindung mit dem kompetenten Kundenservice, haben mich überzeugt. Alles über einen einzigen Kanal laufen zu lassen vereinfacht den ganzen Prozess und spart auch sehr viel Zeit ein. Wir sehen in Homelike einen echten Mehrwehrt für die zuständige Abteilung, die eben solche Geschäftsreisen oder Entsendungen betreut.“

saatkorn.: Vielen Dank für das Interview – und viel Spaß und Erfolg mit Homelike.

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

Ein Gedanke zu „Homelike: Flexibilität bei Projektarbeit und Standortwechsel

  • 22. Oktober 2015 um 21:11
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    Fragwürdiges Geschäftsmodell. Der Betreiber arbeitet als aktiver Makler und berechnet den Mietern eine Servicegebühr. Ein klarer Verstoß gegen das Bestellerprinzip. Die Internetplattform wird verlassen, und bereits bekannte Apartments werden aktiv ohne Einsatz einer Softwareroutine individuell, manuell gegen Servicegebühr nachgewiesen. Eine Maklererlaubnis liegt nicht vor. Bereits bezahlte Servicegebühren am besten zurückfordern und der Verbraucherzentrale melden.

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