Digitale Gewinner – Interview und Buchverlosung

Digitale Gewinner – Erfolgreich den digitalen Umbruch managen. So heisst das neue Buch von Dr. Jens-Uwe Meyer. Ich hatte Gelegenheit, ausführlich mit ihm zu sprechen. Und ganz unten verlosen wir auch 3 Bücher…auf geht’s:

saatkorn.: Stellen Sie sich doch bitte kurz einmal den Lesern vor, Herr Dr. Meyer?
Ich beschäftige mich in drei Bereichen mit der Digitalisierung: als Keynotespeaker zur Digitalisierung (bitte Link zu  setzen), als Buchautor und Kolumnist beim manager magazin sowie als Geschäftsführer eines Unternehmens, das Software für Innovation und Digitalisierung entwickelt. Ich habe insgesamt dreizehn Bücher veröffentlicht und über die Innovationsfähigkeit von Unternehmen promoviert.

saatkorn.: Wie definieren Sie digitale Gewinner?
Digitale Gewinner sind alle Menschen und Unternehmen, die digitale Technologien und Plattformen nutzen, um sich in der digitalen Welt Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Das kann der Anwalt sein, der sich auf innovative Rechtsgebiete im Zusammenhang mit der Digitalisierung spezialisiert hat, genauso wie eine Zahnärztin, die gutes Social Media Marketing betreibt und den Patienten durch ein gutes CRM-System immer wieder personalisierte Tipps und Vorschläge zukommen lässt. Es kann ein Handwerksbetrieb sein, der die Administration und Dokumentation drastisch vereinfacht und somit die Produktivität steigert. Oder es kann ein Softwareunternehmen sein, das – so wie wir – traditionelle Marketing- und Vertriebswege verlässt und durchgängige digitale Geschäftsmodelle entwickelt.

saatkorn.: Was raten Sie HR-Abteilungen in Unternehmen?
HR ist für mich eine der Schlüsselfunktionen bei der digitalen Transformation durch die Frage, welche neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesucht und eingestellt werden sowie durch gezielte Weiterbildungsangebote unterstützt das Personalwesen maßgeblich die Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Anders gesagt: Die beste Digitalisierungsstrategie nützt wenig, wenn das Unternehmen nicht die richtigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat, um diese umzusetzen.

saatkorn.: Man hat immer das Gefühl das sei alles US-getrieben? Ist das so?
Tatsächlich haben Unternehmen aus dem Silicon Valley über Jahre hinweg eine gewisse Monopolstellung in Schlüsselfeldern der Digitalisierung aufgebaut. Sowohl Investoren wie auch Unternehmer und Unternehmerinnen waren uns hier – das muss man einfach ehrlich festhalten – weit voraus. In der nächsten Phase der Digitalisierung allerdings geht es nicht mehr darum, alleine die Basis zu schaffen. Sondern die neuen Technologien zu nutzen, um die Wirtschaft insgesamt in eine digitale Transformation zu bringen. Und hier hat jeder von uns Chancen. Vergleichen Sie es mit einem Flohmarkt: Auf Basis der von US-Unternehmen maßgeblich entwickelten Technologien findet der Flohmarkt statt. Jetzt geht darum, diese Veranstaltung zu nutzen. Es ist die Frage: Was bieten Sie dort an, wie vermarkten Sie es? An welcher Position des Flohmarkts sind Sie platziert? Also die Chancen dieser neuen Welt aktiv zu nutzen. Hier haben gerade agile mittelständische Unternehmen großes Potential. Und keine Angst: Sie sind nicht zu spät dran. Die Digitalisierung der Wirtschaft und der Gesellschaft hat noch nicht einmal richtig begonnen. In den nächsten zehn Jahren werden wir einen Fortschritt erleben, der alles wirklich radikal auf den Kopf stellt.

saatkorn.: Wo sehen Sie Chancen für die deutsche Wirtschaft? Und welche Chance hat insbesondere der deutsche Mittelstand?
Es gilt Vorteile in drei wesentlichen Bereichen zu nutzen: Steigerung der Produktivität, digitale Kundenbeziehungen und digitale Wertschöpfung. Das erste liegt auf der Hand: Effiziente kostengünstige Strukturen bringen Wettbewerbsvorteile. Digitalisierung erlaubt es, Abläufe und Prozesse in einer Art zu automatisieren, wie wir es bislang nicht kannten. Das ist aus meiner Sicht die Basisarbeit der Digitalisierung. Der nächste wichtige Punkt ist die Frage, wie Kunden und Kundinnen künftig auf Angebote aufmerksam werden, welche Informationen über ein Unternehmen und Produkte Sie erhalten und wie eine Kundenbeziehung gepflegt wird. Das wandelt sich gerade grundlegend. Und die dritte wesentliche Frage ist, wie Unternehmen auf Basis von Daten neue Einnahmequellen schaffen können. In allen drei Bereichen hat der Mittelstand große Vorteile. Wir sind oft Weltmeister in Nischen, von denen die meisten Menschen nicht einmal wissen, dass sie existieren. Genau in diesen Nischen gilt es Wettbewerbsvorteile durch die Digitalisierung auszubauen. Und es gilt, neue Nischen zu schaffen. Digitale Services, die so speziell sind, dass kein Mensch auf die Idee käme, dass es dort Geld zu verdienen gilt.

saatkorn.: Welche Implikationen hat die Digitalisierung auf die Personalarbeit?
Zum einen gilt es, dem viel beschworenen Fachkräftemangel dadurch zu begegnen, dass sich Unternehmen digital aktiv auf die Suche nach Kandidaten begeben und eine digitale Arbeitgebermarke bilden. Zum anderen gilt aber auch, Bewerber und Bewerberinnen zu finden, die die Zukunft eines Unternehmens gestalten können. Das sind oft nicht die klassischen Anforderungsprofile. Es können Menschen sein, die aus anderen Branchen kommen, eine Ausbildung haben, die mit der Branche scheinbar nichts zu tun hat oder solche, die die Lust und Energie zum Verändern mitbringen. Hier gilt es für HR, sich anderen Profilen zu öffnen.

saatkorn.: Wie kann HR Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die Digitalisierung begeistern?
Ich kann nur empfehlen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen so oft es geht in die Digitalisierung einzubeziehen. In manchen Branchen – wie beispielsweise der Bankenbranche – wird Digitalisierung häufig mit Arbeitsplatzabbau gleichgesetzt. Das sorgt naturgemäß nicht wirklich für Freude. Für den HR-Bereich ist es wichtig, Digitalisierung als eine gemeinschaftliche Aufgabe zu vermitteln und beispielsweise Ideenwettbewerbe im Unternehmen für innovative digitale Prozesse oder neue digitale Angebote durchzuführen. Wir haben das mit Hilfe unserer Innovations-Software z.B. mit Gerolsteiner gemacht. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Vertrieb entwickelten gemeinsam über unsere Softwareplattform Ideen und Vorschläge für digitale Prozesse.

saatkorn.: Welche Rolle spielen solche Softwareplattformen wir Ihre künftig in der Personalarbeit?
Sie sind ein Schlüssel um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu beteiligen. Sie senden das Signal: Jeder und Jede kann sich mit Vorschlägen und Ideen einbringen. Das ist keine Basisdemokratie wie von vielen Führungskräften befürchtet, sondern auf sozialen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn heute bereits gelebte Realität. Was wir in Personalabteilungen häufig sehen, ist eine Angst vor dem Start. Deshalb haben wir uns in diesem Jahr entschlossen, unsere Software in einer kostenlosen Basisversion zur Verfügung zu stellen, damit Verantwortliche aus den verschiedenen Bereichen zunächst einmal damit experimentieren und Erfahrungen sammeln können. Ohne dafür gleich große Investitionen zu benötigen. Natürlich möchte ich mit meinem Unternehmen Geld verdienen. Aber es geht auch darum, die digitale Transformation wirklich in die Breite unserer Wirtschaft zu bringen und dafür schnell und unkompliziert die richtigen Tools zur Verfügung zu stellen.

saatkorn.: Herr Meyer, vielen Dank für das Interview. Und viel Erfolg mit Ihrem neuen Buch, Digitale Gewinner.

Unter allen saatkorn. Newsletter LeserInnen verlose ich 3 druckfrische Digitale Gewinner Bücher. Dafür einfach eine Email mit Deiner Adresse und dem Betreff „Digitale Gewinner“ an gewinne@saatkorn.com senden. Viel Glück!

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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