Bewerbermanagement mit Recruiting-Fokus für den Mittelstand

Bewerbermanagement für den Mittelstand ist ein aktuell in vielen Unternehmen diskutiertes Thema. Ich hatte Gelegenheit, hierzu mit Steffen Braun, Gründer und Geschäftsführer von TFI GmbH / Talention, zu sprechen. Auf geht’s:

saatkorn.: Herr Braun, bitte stellen Sie sich und Talention den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.

Steffen Braun von TFI GmbH / Talention

Mein Name ist Steffen Braun und ich bin einer der Gründer und Geschäftsführer der TFI GmbH / Talention. Ich habe Betriebswirtschaft in Darmstadt studiert und besitze jahrelange Erfahrung im Online Marketing. Ich habe bereits zwei Unternehmen erfolgreich gegründet. Im Jahr 2006 führte ich ein längeres Beratungsprojekt bei einem Personaldienstleister durch und habe hierdurch die Personalbranche zum ersten Mal intensiver kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich festgestellt, dass es in der Personalbranche keine Lösung gibt, die die Bereiche Bewerberverwaltung in Kombination mit Online Marketing und Analytics vereint. Erst die Verzahnung aller drei Bereiche gewährleistet ein effizientes Recruiting und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Zu Beginn unserer Gründung haben wir große Konzerne in der Online-Personalmarketing-Umsetzung, sowie in der E-Recruiting-Strategie beraten. Zu diesem Zeitpunkt war unser Produkt noch eine Dienstleistung, aus der dann im Jahr 2014 die Software Talention entstanden ist.

saatkorn.: Wie schätzen Sie die Nutzung von Bewerbermanagementsystemen in Großunternehmen und im Mittelstand ein? – Mein Eindruck ist, dass die Großunternehmen schon seit einigen Jahren komplett mit entsprechenden ATS (Applicant Tracking Systemen) ausgerüstet sind, während das Thema Bewerbermanagement für den Mittelstand erst jetzt auf die Agenda kommt. Täuscht mein Eindruck?
Der Eindruck täuscht nicht. Vor etwa 10 Jahren haben die meisten großen Unternehmen bereits eine Bewerbermanagement Software eingeführt. Im Markt sehen wir zurzeit eine zweite Welle heranrollen. Darüber hinaus merken Unternehmen, die vor Jahren ein Bewerbermanagement eingeführt haben, dass ihr System veraltet ist. Diese Systeme entstanden zu einer Zeit, in der die Arbeitslosenquote in Deutschland noch über 10% lag und größtenteils nur das Managen von Bewerbern erforderlich war. Heute haben wir eine Arbeitslosenquote von unter 5% und Unternehmen müssen sich ganz neuen Herausforderungen in der Mitarbeitergewinnung stellen. Dazu hat der Grad der Digitalisierung weiter zugenommen und die Recruiting-Aktivitäten wurden weiter ins Internet / auf das Smartphone verschoben. Daher merken wir gerade, dass viele Unternehmen einen Ablösungsprozess planen oder bereits durchführen. Bei mittelständischen Unternehmen wurden diese Dynamiken auf dem Arbeitsmarkt ebenfalls erkannt und sie springen nun auf diese zweite Welle mit auf.

saatkorn.: Was muss ein gutes Bewerbermanagementsystem für mittelständische Unternehmen leisten? Gibt es Must-haves und Nice to haves?
Eine Software hilft immer dabei die internen Prozesse durch Best-Practise-Ansätze weiter zu optimieren. Die Software muss aber zum jeweiligen Unternehmen passen. Wenn es zum Beispiel ein mehrköpfiges HR-Team gibt, dann ist ein einfacher Austausch innerhalb der Personalabteilung und auch mit der Fachabteilung elementar. Bei sehr kleinen Teams oder Einzelpersonen im Personal reicht evtl. noch eine kleine Standardlösung aus. Außerdem sollten individuelle Prozesse im Auswahlprozess dazu gehören, wie zum Beispiel die Anpassung von Bewerbungsformularen, Stellenanzeigen, etc. entsprechend der Zielgruppe.

Die Must-Haves bei einer Bewerbermanagement Software sind die benutzerfreundliche Bedienbarkeit durch die Abbildung eines standardisierten Workflow-, Bewerbungs- und Auswahlprozesses, integrierte Kommunikation zwischen Personal- und Fachabteilung, Vorkehrungen im Datenschutz, sowie das einfache Erstellen von Stellenanzeigen und ihrer Verteilung (Multiposting). Zu den Nice to Haves würde ich alle Themen im Recruiting zählen, die sich um die Mitarbeitergewinnung drehen. Dazu zählen sicherlich Features wie ein Interessentenpool, Analytics, Research und Dashboards, die alle wichtigen Kennzahlen abbilden, um hier den Recruiting-Prozess zu optimieren.

saatkorn.: Was hebt Talention aus Ihrer Sicht von anderen Anbietern im Kontext Bewerbermanagement für den Mittelstand ab?
Bewerbermanagement für den Mittelstand mit Talention
Die Talention Software ist einfach und modern in der Anwendung und erfüllt die Anforderungen von größeren HR-Teams. Der Fokus von Talention liegt auf der Gewinnung von Bewerbern und ihrer Verwaltung nach dem Bewerbungseingang. In diesem Bereich haben wir unser Know-How aufgebaut und konzentrieren uns auf die Lösung dieses immer wichtiger werdenden Problems. Wir sind keine 360°-Lösung mit Gehaltsabrechnung, Lohnabwicklung, Seminarverwaltung, etc. Wir haben eine Software entwickelt, die Unternehmen nicht nur dabei hilft eingehende Bewerbungen zu verwalten, sondern sie unterstützt HR-Teams gleichzeitig dabei in Engpass-Positionen bessere Bewerbungen zu bekommen. Unsere Vision ist es dem Kunden eine fokussierte Lösung für diesen Bereich anzubieten, bei dem eine gewisse Tiefe der Features hilfreich ist.

Des Weiteren sind wir mittlerweile in einer modernen Welt, in der Daten über standardisierte Schnittstellen einfach weitergegeben werden können. Egal, wie groß eine Software-Lösung ist, an irgendeiner Stelle benötigt man immer Schnittstellen, um Daten weiterzugeben. So wie wir die HR-Software-Industrie sehen, muss man sich heute auf kleine Bausteine konzentrieren und diese lieber in die Tiefe gehend entwickeln. Ansonsten wird die Software zu oberflächlich und führt dann im nächsten Schritt zu Unzufriedenheit bei den Anwendern.

saatkorn.: Was sind die größten Herausforderungen im Themenfeld Bewerbermanagement für den Mittelstand kurz-, mittel- und langfristig?
Wenn man sich den Markt in Deutschland anschaut, haben wir heute eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit. Wir glauben, dass das Thema Recruiting und Employer Branding dadurch immer wichtiger wird, wenn nicht sogar eins der wichtigsten Faktoren für den langfristigen Erfolg von Unternehmen darstellt. Dieses Matchmaking, bei dem der richtige Bewerber zur passenden Stelle gefunden wird, lässt sich heutzutage mit digitalen Prozessen und Analytics viel besser aussteuern als noch vor fünf oder sogar 10 Jahren.

Darüber hinaus glauben wir, dass das Recruiting dem Online Marketing folgen wird, da es hier auffällige Parallelen gibt. Früher hat man im Online Marketing mit Inseraten / Placements geworben. Es wurde ein Fix-Preis bezahlt und man hoffte auf einen gewissen Output. Ähnlich ist es mit Stellenbörsen. Unserer Meinung nach müssen sich Unternehmen strategisch stärker in den Bereichen Employer Branding und Personalmarketing weiterentwickeln. Es geht nicht mehr nur noch darum Bewerber zu verwalten, sondern viel stärker darum die Bewerber-Pipeline zu füllen. Wir nennen diesen Bereich Talent Marketing und hierauf haben wir uns spezialisiert. Beim klassischen Bewerbermanagement gibt es unter den professionellen Anbietern nur noch wenig Differenzierung. Selbst die größte Neuerung im Bereich des Bewerbermanagements macht heute vielleicht noch 1-2 Prozent Verbesserung aus. In den nächsten Jahren werden die Unternehmen als Gewinner im Wettkampf um die besten Mitarbeiter hervorgehen, die ihre Personalgewinnung strategisch aufbauen und sich schon heute auf moderne Talent Marketing Methoden einlassen. Hier steckt unserer Ansicht nach die Innovation im HR mit Ausblick auf die nächsten 10 Jahre. Unter diesem Link können Sie die Talention Software unverbindlich kennenlernen: jetzt mehr erfahren

saatkorn.: Herr Braun, vielen Dank für das Interview rund um Bewerbermanagement für den Mittelstand.

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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