Print als Personalmarketingkanal: Studentenmagazin „Real World“

Potentialpark LogoVor Kurzem machte Potentialpark aufgrund des aktuellen Rankings rund um die Kommunikation über Karriere-Websites, Social Media und in Bewerbermanagementsystemen von sich reden. Aber damit nicht genug: Potentialpark hat das britische Studentenmagazin „Real World“ erworben und plant, in Kürze damit auf den deutschen Markt zu gehen. Was es damit auf sich hat, erklärt Torgil Lenning, CEO von Potentialpark im saatkorn. Interview. Auf geht’s:

Print als Personalmarketingkanal: Studentenmagazin „Real World“

saatkorn.: Warum hat Potentialpark das britische Studentenmagazin Real World erworben, und was habt ihr damit vor?

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Ideen und Konzepten, um Unternehmen zu helfen, mit Studenten und Absolventen zu kommunizieren. Wir sehen in unseren jährlichen Untersuchungen, dass Studenten zwar längst online und mobil unterwegs sind, aber Print weiterhin eine große Verlässlichkeit zurechnen.

Dabei hat sich einerseits die Umgangssprache verändert, die Geschwindigkeit und die Anforderung an Authentizität im Auftritt von Arbeitgebern; zweitens hat sich die Komplexität erhöht, mit der sich Studenten bei ihrer Karrieresuche konfrontiert sehen, und drittens die Konsistenz, mit der Arbeitgeber über alle Kanäle hinweg auftreten müssen. Studenten haben uns gesagt, dass sie in Europa keine Publikation kennen, die diese neue Art zu kommunizieren konsequent umsetzt und ihnen wirklich etwas Neues zu sagen hat, das ihnen in ihrer Karriere hilft. Wir glauben, das kann man besser machen.

Mit Real World kennen wir aus jahrelanger Zusammenarbeit ein Studentenmagazin, das die Sprache und Stimme der Studenten trifft. Wir wollen einerseits unsere Online-Kompetenz hinzufügen, und es zweitens auf Europa ausweiten, unter anderem mit Ausgaben in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Die erste Ausgabe in Deutschland und auf deutsch erscheint im April.

Real World UK Ausgabe „Engineering Special“, Ende 2011:

saatkorn.: Aber eigentlich ist Potentialpark ja für die Marktforschung im Bereich Online-Kommunikation bekannt. Wie passt da Real World ins Konzept?

Gerade deswegen. Wir kennen aus unseren Studien den richtigen Mix aus Medienkanälen, den Studenten erwarten. Dazu gehören Print, online, social media und mobile Seiten und Apps für das Smartphone. Damit das funktioniert, muss man erstens die richtige Sprache treffen, zweitens die richtigen Verknüpfungen setzen und drittens den richtigen Zugang zu den Studenten haben.

Was erstens die richtige Ansprache und die Inhalte angeht, haben wir Real World mit seiner unabhängigen Redaktion übernommen, die weiterhin auch unique content erstellen wird. Nicht mit dem Tonfall eines Lehrers oder Professors, sondern des älteren Bruders oder der älteren Schwester, die ihre Erfahrungen mit den Studenten teilen, auf glaubwürdige Art und Weise.

Zweitens, die richtigen Verknüpfungen setzen wir, indem wir von Anfang an die Wege der Leser und User in alle Richtungen ebnen. Per Email zur Online-Version, die man auch auf sein Handy laden kann, von Print über QR-Codes auf die Facebook-Seite, auf der die Artikel diskutiert werden, bis hin zu Twitter-Kampagnen.

Und drittens, der Zugang zu den Studenten – wir haben in den letzten 10 Jahren ja bereits ein Netzwerk aufgebaut, unter anderem mit über 100 Hochschulen in Deutschland. Über unsere Karriereplattform Entrypark.com arbeiten seit 2007 auch die Karrierecenter eng mit uns zusammen und werden die digitale Ausgabe des Magazins mit ihren Studenten teilen. Außerdem werden sie uns beim crowd sourcing unterstützen, um die Studenten bei der Themenfindung, beim Inhalt und bei den Diskussionen vor, während und nach jeder Ausgabe einzubinden. So stellen wir sicher, dass die Inhalte den Studenten wirklich weiterhelfen.

saatkorn.: Warum sollten Studenten Real World interessanter finden als die bereits existierenden Studentenmagazine?

Bisherige Magazine gehen uns nicht weit genug. Manche drehen sich eher um das Leben auf dem Campus als um Karriere. Andere bieten wenig Neues, sondern eher Advertorials, bei denen die Studenten die Augen verdrehen. Und die meisten sind nicht im Onlinezeitalter der sozialen und mobile Medien angekommen. Wir nehmen etwas Bewährtes und wagen damit einen Schritt in die Zukunft. Und wir suchen Unternehmen, die uns dabei begleiten wollen.

Jede Ausgabe von Real World wird ein Thema behandeln, etwa Karrieren im Finanzsektor, für Informatiker oder als Ingenieur. Hier kann auch einmal eine Bank zeigen, warum sie auch für IT-Spezialisten interessant ist, oder ein Pharmaunternehmen, wieso es BWLern als Sprungbrett zum Marketingexperten dienen kann.

Real World UK Ausgabe Finance Special:

saatkorn.: Wann erscheint die erste Ausgabe?

Europaweit starten wir zu den verschiedenen Semesterzeiten. Die erste deutsche Ausgabe erscheint Ende März, Anfang April. Sie beschäftigt sich mit dem Thema Online Talent Communication – warum investieren Unternehmen so viel Energie, um online mit den neuesten Technologien und Tools und Plattformen Studenten zu erreichen? Was für Erfolgsgeschichten und Möglichkeiten stecken dahinter, und was für Kompetenzen brauchen Studenten, um das für sich zu nutzen?

Das wollen wir mit den Studenten auch online diskutieren und hierbei die Unternehmen einbinden, die ihre Geschichte in der Ausgabe erzählen. Dazu wird die Redaktion auch die Ergebnisse unserer Studien zum Thema Online-Kommunikation in verschiedenen Artikeln umsetzen und die Rankings der Arbeitgeber mit den besten Online-Präsenzen zeigen. Es steckt eine Menge in diesem Thema, was die Studenten etwas angeht und sie bewegt, und zu dem Arbeitgeber auch einiges beizutragen haben.

saatkorn.: Torgil, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit Real World!

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

2 Gedanken zu „Print als Personalmarketingkanal: Studentenmagazin „Real World“

  • 8. März 2012 um 22:19
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    Sehr gut, dass es auch mal wieder interessante Artikel über das „tot-gesagte“ Medium Print gibt. Print ist und bleibt ein wichtiges Medium, welches aus meiner Sicht in einen guten (Personal-)Marketing-Mix gehört.

    Antwort
  • 8. März 2012 um 19:17
    Permalink

    Ein sehr interessantes Interview, das wiedermal aufzeigt: Print als Kanal zum Personalmarketing ist weiterhin von großer Bedeutung. Unternehmen, die Blind irgendwelchen Trends folgen und heutzutage nur auf Social Media setzen tun sich selbst keinen Gefallen. Ohne Frage ist Social Media wichtig, aber eine Arbeitgebermarke muss man sehr klug über verschiedene Kanäle positionieren – dazu gehören neben Social Media weiterhin Print, Online, Campus und neuerdings auch Mobile. Es wird spannend zu sehen, welche Lösungen hier zukünftig von etablierten oder auch neuen Unternehmen am Markt angeboten werden – saatkorn wird sicher berichten 😉 Danke Gero!

    Antwort

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