Employer Branding für KMU

Employer Branding für KMU – geht Employer Branding auch für kleine Unternehmen? – Eine Frage, mit der sich hier heute Gastautorin Lela Deronja für jacando beschäftigt. Auf geht’s: 

Was macht einen Arbeitgeber zu einem Top-Arbeitgeber? “Es die Wahrnehmung der eigenen Mitarbeiter über das Unternehmen, die sie im besten Fall positiv nach aussen kommunizieren”, glaubt Dennis Teichmann von jacando. “Zufriedene Mitarbeiter verhelfen dem Unternehmen zu einem guten Image, wodurch es nicht zuletzt zu einem begehrten Arbeitgeber wird.” Um das zu erreichen orientieren sich Unternehmen an etablierten Strategien der Markenführung, dennoch ringen viele mit der konkreten Umsetzung – es stellt sich insbesondere die Frage, was Employer Branding für KMU bedeutet?

Kaum ein anderer Begriff hat einen so schnellen und wirkungsvollen Einzug in Fachzeitschriften, Literatur und in HR-Gespräche erhalten wie der Begriff des Employer Branding. Während der Begriff an grosser Popularität gewonnen hat, scheint die Umsetzung in vielen Unternehmen noch nicht so weit vorangeschritten. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von kurzfristig gedachten Strategien, wie einmaligen Mitarbeiter Events, bis hin zu knappen Ressourcen und einer Prioritätensetzung, die dem Employer Branding nicht ausreichend Notwendigkeit beimisst. Dabei ist es heute umso wichtiger qualifizierte Mitarbeiter im Unternehmen zu haben und diese auch langfristig zu halten, um den Unternehmenserfolg auf Dauer sichern zu können. Doch welche Massnahmen verhelfen zu einem wirksamen Employer Branding?

Employer Branding für bereits Bekannte
Natürlich haben Unternehmen aus dem B2C Bereich ein deutlich einfacheres Spiel als Unternehmen aus der Industrie, wenn es um die Beliebtheit geht. Die Bekanntheit bestimmter Produkte und das positive Image dieser wirken direkt auf das Unternehmen als Ganzes und damit auch auf das Unternehmen als Arbeitgeber. Punkten können hier also Google, Adidas, Mercedes und Co. – kurzum, alle Unternehmen, die dem Endverbraucher bekannt sind und bereits einen positiven Eindruck hinterlassen haben. Hersteller von Kupferelektroden,Laborzentrifugen oder auch Versicherungen haben es da etwas schwieriger Aufmerksamkeit zu erregen.

Aber was macht nun ein gutes Employer Branding für KMU aus?

Employer Branding für Grosse
Um ein positives Image zu erzeugen, reichen heutzutage Boni und Versorgungsleistungen nicht mehr aus, sondern gelten als Voraussetzung. Mitarbeiter erwarten mehr von ihrer Firma und achten penibel auf die Work-Life Balance. Hier erscheinen Firmen mit flexiblen Arbeitszeiten, möglicher Teilzeitarbeit und Homeoffice viel attraktiver als Unternehmen in denen immer noch rigide Arbeitsmodelle herrschen. Ein Beispiel für ein Unternehmen, das mit gutem Beispiel vorangeht, ist der Versicherungskonzern Baloise Groupe. Obwohl Versicherungen als alt und versteift gelten, hat es die Baloise geschafft als Arbeitgeber ein positives, junges Image aufzubauen, nicht zuletzt indem sie ihren Mitarbeitern die genannten Arbeitsmodelle anbietet und mit Flex Office und Jobsharing sogar noch einen Schritt weiter geht.

Sinnhaftigkeit und Entwicklung
Nicht nur Zeit einsparen, sondern Zeit sinnvoll Nutzen ist ein weiteres Kriterium bei der Arbeitgeberwahl. Arbeitnehmer sehen ihre Arbeit nicht mehr ausschliesslich als Lohnarbeit an, sondern möchten sinnvoll und produktiv sein. Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Firma ist hier ein wichtiges Stichwort. Um das zu ermöglichen, bieten manche Unternehmen die Option innerhalb der Firma für eine bestimmte Zeit, den Job zu wechseln oder sogar die Versetzung ins Ausland. So können Mitarbeiter neue Erfahrungen sammeln und sich entfalten.

Employer Branding für KMU
Selbstverständlich sind die Grösse, das Angebot und Besonderheiten eines Unternehmens wichtige Kriterien dafür, inwiefern die eben genannten Praktiken umgesetzt werden können. Gerade KMU’s, die auf die Vollzeitarbeit ihrer Belegschaft angewiesen sind, ihren Mitarbeitern keine Auslandserfahrung anbieten können und diese in genau den Positionen benötigen in den sie tätig sind, sehen keine Möglichkeit Employer Branding zu betreiben. Aber ein Blick über den Tellerrand hinaus zeigt, dass Loyalität und Fairness seitens der Vorgesetzten gegenüber seinen Mitarbeitern genauso wichtig ist wie das Arbeitsklima unter den Kollegen. Die Festigung des Teams mit gemeinsamen Aktivitäten unterstützt das Arbeitsklima und kann vielfältig und kostengünstig umgesetzt werden. Zusammen als Team beim Stadtlauf teilnehmen, ein gemeinsames Frühstück organisieren, sich mit dem Team sozial engagieren, Ideen für ein nachhaltigeren Büroalltag schaffen, das alles sind Möglichkeiten, positive Emotionen zu erzeugen und nachhaltig ein positives Unternehmensimage.

Was kann ein Unternehmen mit kleinem Budget noch tun?
Welche Maßnahmen sind im Employer Branding für KMU sinnvoll?

Wie sich bereits herauskristallisiert hat, läuft beim Employer Branding alles über ihre Mitarbeiter, sie sind der Angel- und Drehpunkt in Ihrer Firma! jacando empfiehlt folgende Massnahmen:

  • Umfrage starten: Sie sind direkt an der Quelle, nutzen Sie das aus. Starten Sie eine Umfrage und fragen Sie Ihre Mitarbeiter direkt, was Sie sich wünschen, was Ihre Bedürfnisse, Ängste, Alltagsfragen sind.
  • Auffallen: Sie wollen dynamische, einzigartige, mutige Mitarbeiter, genau wie jedes andere Unternehmen auch. Dann seien Sie auch so! Polarisieren Sie mit Ihren Pressemitteilungen, auf Ihren Social Media-Kanälen, in Ihren Stellenausschreibungen. Fallen Sie auf!
  • Gemeinsamkeiten aufzeigen: Je begeisterter Ihre Mitarbeiter zur Arbeit kommen und verbundener sie sich mit Ihrer Firma fühlen, desto produktiver und desto wichtiger sind sie als Markenbotschafter. Suchen Sie nach Gemeinsamkeiten, heben Sie diese hervor und stärken Sie den Teamzusammenhalt.
  • Schreiben Sie Geschichte: Ihre Mitarbeiter sind die Stars in Ihrer Firma. Verkaufserfolge und Projektabschlüsse sollten gefeiert und auch kommuniziert werden: Das motiviert! Führen Sie zum Beispiel auch Rituale ein, die wiederkehrend sind.

Das Rezept für eine allgemeingültige Strategie gibt es natürlich nicht, denn jedes Unternehmen ist so vielfältig wie seine Mitarbeiter. Unser Tipp zum Schluss: Seien Sie kreativ!

jacando ist ein Schweizer Cloud-Software-Anbieter und bietet Lösungen in den Bereichen Recruiting, Zeiterfassung und Personal- und Talentmanagement. Mehr Beitrag zum Thema Personalmanagement und Digitalisierung findet man auf dem jacando Blog.

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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