Automatisierungslücken im Active Sourcing schließen – Interview mit Valerie Hamann von GOhiring

Automatisierungslücken im Active Sourcing

Was sind Automatisierungslücken im Active Sourcing? – Mit einem neuen Angebot möchte GOhiring Automatisierungslücken indem Prozess schließen und dadurch Hürden senken. Wie funktioniert das? Darüber habe ich mit Valerie Hamann von GOhiring gesprochen. Auf geht’s:

SAATKORN: Valerie, bitte stelle Dich doch zunächst einmal unseren Lesern und Leserinnen vor.

Sehr gerne. Ich arbeite als Partner Success Specialist für GOhiring und bin damit auch für unser neues Active-Sourcing-Angebot und die Kooperation mit LinkedIn verantwortlich. GOhiring ist die führende Software-Lösung für automatisiertes Jobposting und datenbasiertes Recruiting. Wir schaffen unter anderem Schnittstellen zwischen den Bewerbermanagementsystemen und digitalen Jobbörsen. Viele Leser:innen von saatkorn werden unbewusst schon Kontakt zu uns und unseren Anwendungen gehabt haben, weil unsere Technologielösungen in vielen Recruitingsystemen integriert sind. Unser Anspruch ist es, für unsere Kunden das Recruiting, skalierbar, effizient und datengetrieben zu machen.

SAATKORN: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Partner einer digitalen Lösung fürs Active Sourcing zu werden?
Seit der Gründung von GOhiring arbeiten wir daran, Recruiting-Prozesse zu automatisieren und leichter zu machen. Das ist auch heute noch unsere Mission. Die Idee hinter Multiposting und der Gründung von GOhiring war das Problem, dass viele Recruiter:innen immer noch lange Wege über Agenturen und E-Mails gehen, um Stellenanzeigen auf relevante Plattformen zu bringen. Das hat Nachteile: nicht nur Zeitverlust und Ressourcenverschwendung, sondern eben auch unflexibles Arbeiten und kaum auswertbare Daten. Daran haben wir in den vergangenen Jahren intensiv gearbeitet: weg von manuellen, fragmentierten und zeitaufwendigen Tasks hin zu datengetriebenem, toolbasierter Talentgewinnung aus einem Guss. Recruiter:innen sollen dadurch Zeit gewinnen für strategisch wichtige Aufgaben wie den direkten Austausch oder das Netzwerken mit spannenden Talenten, Employer Branding, Candidate Experience und Co. Da war der Schritt naheliegend, diesen Digitalisierungsprozess auch im Active Sourcing durchzuführen. LinkedIn Invited Candidates passt einfach super zu uns. Es automatisiert  die Schritte zum Erstkontakt im Active Sourcing.

SAATKORN: Wieso ist diese Automatisierung nötig?
In der Vergangenheit wurde viel über Active Sourcing gesprochen als Lösung, wenn es über den traditionellen Weg der Anzeigenschaltung schwierig wurde. Die Idee lag einfach auf der Hand: Arbeitgeber warten nicht mehr passiv, bis sich geeignete Kandidat:innen bewerben – stattdessen gehen sie selbst aktiv auf Talentsuche. Und erreichen so auch passiv interessierte Kandidat:innen. Doch in der Recruitingwirklichkeit scheiterte Active Sourcing bislang oft an der praktischen Umsetzung: zu aufwändig, zu teuer, mit knappen Personalressourcen kaum zu stemmen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Rezession wird das Ressourcenargument ja zudem wieder wichtiger. Recruiter:innen, die Active Sourcing betreiben, verbringen viel Zeit damit – sie scannen zahlreiche Profile, schreiben spannende Talente an (und zwar im Idealfall nicht mit Copy+Paste-Nachrichten, sondern individuell mit Informationen, die im Profil des Talents angegeben waren), haken nach, gehen in den Austausch, vereinbaren Termine. Unsere Lösung macht Active Sourcing deutlich weniger arbeitsintensiv, indem sie Recruiter:innen den ersten – sehr zeitintensiven Teil – der Suche und Ansprache einfach abnimmt und automatisiert. Ein Großteil des Active Sourcing findet aktuell sowieso auf LinkedIn (und in DACH gegebenenfalls auf Xing) statt. Wir schließen hier eine Automatisierungslücke.

SAATKORN: Wie funktioniert die neue Lösung genau?
In aller Kürze: Invited Candidates beinhaltet ein 30-Tage-Jobposting auf LinkedIn. LinkedIn identifiziert täglich passende Profile und lädt bis zu 25 Kandidat:innen pro Tag zur Bewerbung ein – je nach Relevanz und Verfügbarkeit. Beim Matching kommt KI zum Einsatz und erhöht so die Rate an passenden Bewertungen. Das Tool nutzt dabei die volle Reichweite von LinkedIn (über 27 Mio. allein in DACH). Priorisiert werden dabei solche Kandidat:innen, die die Funktion #OpenToWork auf ihrem Profil aktiviert haben, das heißt mit hoher Wahrscheinlichkeit wechselwillig sind.

SAATKORN: Was muss ich als Recruiter/in dafür mitbringen?
Eigentlich nichts. Für die Nutzung von Invited Candidates ist kein Recruiteraccount bei LinkedIn notwendig. Recruiter:innen können das Angebot direkt bei GOhiring buchen und starten– oder in allen Bewerbermanagementsystemen, in die wir integriert sind. Das ist sehr niedrigschwellig für alle, die sich mit Active Sourcing und dem Recruiting von Passivsuchern vertraut machen möchten. Die erfahreneren Active Sourcer:innen gewinnen durch uns einfach mehr Wirksamkeit und wertvolle Zeit.

SAATKORN: Was ändert sich also ganz konkret zum klassischen Active Sourcing?

Bisherige Kundenerfahrungen mit dem Tool zeigen vor allem zwei Entwicklungen: Durch die Automatisierung des Erstkontakts verschiebt sich die Aufgabe der Recruiter:innen vom Outreach hin zum Screening der eingehenden Bewerbung. In Pilotprojekten konnte die Zeit pro Bewerbung von 15 Minuten (Auswahl und Outreach eines passenden Profils) auf 5 Minuten (Screening eines “Invited Candidates”) verkürzt werden.  Mit der Vermischung aus (beruflichem) Social Network und Recruiting-Plattform hat LinkedIn Zugriff auf eine riesige, relevante Datenmenge. Durch die LinkedIn KI, die bei Invited Candidates im Einsatz ist, können die Qualifikationen genau und objektiv mit den Anforderungen einer Stellenanzeige gematcht werden. Das bedeutet, die Qualität der Kandidatenprofile in der Active Sourcing-Pipeline steigt.

SAATKORN: Valerie, Danke für diese Einblicke. Und weiterhin viel Erfolg mit GoHiring!

Zur GOHiring Website geht es hier entlang.

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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