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Blogger interviewt Print: Interview mit der PERSONALWIRTSCHAFT

Blogger interviewt Print: Interview mit der PERSONALWIRTSCHAFT

Seit einiger Zeit schon hatte ich versucht, die Personalwirtschaft mal für ein saatkorn.-Interview zu gewinnen. Hat nun geklappt – Elke Schwuchow stand Rede und Antwort. Sie ist seit 2007 Redakteurin des Fachmagazins Personalwirtschaft. Als solche ist Sie maßgeblich für alle Sonderpublikationen verantwortlich, die sich um die Themenkomplexe Arbeitgebermarketing und Recruiting drehen. Also, auf geht’s:

saatkorn.: Die Personalwirtschaft ist seit einigen Monaten auch auf facebook aktiv. Warum sind Sie dort und was sind Ihre ersten Erfahrungen?
Wir engagieren uns dort primär zur Leserbindung, Neukundengewinnung und Imagepflege. Außerdem um mitzubekommen, was unsere Zielgruppen interessiert. Unsere Erfahrungen bisher: Unsere Fans (Personaler) sind sehr zurückhaltend und lassen sich nur selten auf Diskussionen ein. Die meiste Aktivität zeigen sie bei Gewinnspielen. 😉 Ein kleiner Trost ist, dass es auf den Seiten der Wettbewerber ähnlich aussieht. Im Vergleich zu ihnen haben wir allerdings eine relativ hohe Anzahl an Fans für unsere ja doch eher begrenzte Zielgruppe.

saatkorn.: Ist Social Media für Personalmarketing und Recruiting bereits zum Standard geworden? Und falls ja, für welche Firmen gilt dies?
Bei den meisten Konzernen ist das Thema sicher angekommen. Viele haben eine eigene Social Media-Abteilung. Das Engagement bei den KMU´s steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Aber gerade diese müssten sich auf allen Kanälen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, da sie ja in der Regel nicht mit ihrem Namen oder ihren Marken punkten können. Social Media im Personalmarketing und Recruiting ist kein nice to have mehr, sondern ein Muss. Und zwar für alle Unternehmen.

saatkorn.: Würden Sie sagen, dass sich in Engpasszielgruppen (zum Beispiel Ingenieure oder ITler) in Deutschland eine Entwicklung von Arbeitgeber- zu Arbeitnehmermärkten abzeichnet?
Ein klares Ja. In diesen Branchen herrscht auf jeden Fall ein Engpass, also ein Arbeitnehmermarkt. Das hat auch unsere letztjährige Recruiting-Studie bestätigt (DOWNLOAD HIER). Uns sollte aber nicht nur der Fachkräftemangel in den MINT-Berufen umtreiben – denken wir nur daran, dass auch qualifizierte Pflegekräfte heute schon händeringend gesucht werden.

saatkorn.: Welche Auswirkungen hat das kurz- und mittelfristig?
Alle Unternehmen müssen sich noch stärker als attraktive Arbeitgeber präsentieren, manche müssen es sicherlich noch werden. Mitarbeiter werden immer häufiger fordern, dass Ihnen die HR-Abteilung individuelle Pakete schnürt – etwa hinsichtlich Entwicklungsmöglichkeiten, Arbeitszeit und Arbeitsort. Insbesondere der Mittelstand sollte sich hier auf seine Stärken besinnen und mehr Selbstbewusstsein zeigen: Er kann durchaus mit einer guten Unternehmenskultur und spannenden Karrieremöglichkeiten punkten. Wir gehen allerdings davon aus, dass sich allein aus dem inländischen Talentpool nicht alle Engpässe beheben lassen werden. Die Bemühungen um die Anwerbung ausländischer Fachkräfte wird daher zunehmen (müssen).

saatkorn.: Was sind aus Ihrer Sicht die relevantesten Themen für Personaler, kurz- und mittelfristig?
Der demografische Wandel bleibt ein beherrschendes Thema, auch für die Zukunft. Es geht darum, Mitarbeiter an Bord und arbeitsfähig zu halten – mit flexiblen Arbeitsmodellen, Weiterbildungsmöglichkeiten und BGM-Maßnahmen. Des Weiteren ist es unerlässlich, die Augen nach Talenten im Unternehmen offenzuhalten und diese weiter zu qualifizieren. Stichwort: Kompetenzmanagement. Natürlich sind auch die Themen Employer Branding und Recruiting weiterhin bestimmend.
Damit Personaler auf all diesen Gebieten die geforderte „Excellence“ an den Tag legen können, braucht es aber auch die Personalentwicklung für Personaler. Ein weiteres Handlungsfeld wird daher die weitere Professionalisierung des Berufsstandes bleiben. Ziel muss hier die wirkliche Augenhöhe mit der Geschäftsleitung sein.

saatkorn.: Kommen wir auf das Printmagazin Personalwirtschaft zu sprechen: wie heben Sie sich von der Konkurrenz ab, was ist das Besondere an der Personalwirtschaft?
Die Personalwirtschaft richtet sich schwerpunktmäßig an Personalentscheider und hat daher den Anspruch, mit strategischen Themen zu punkten. Das gelingt uns, denke ich, ganz gut. Wir sind zudem das Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis der Personalprofession. 40 Jahre Erfahrung und Erfolg geben uns recht dabei, was wir tun und wie wir es tun.

saatkorn.: Gibt es Pläne für Neuerungen im Heft?
Wir sind uns dessen bewusst, dass auch wir unser Produkt ständig weiterentwickeln müssen. Soviel kann ich sagen: Wir beschäftigen uns momentan intensiv damit, sowohl der Zeitschrift als auch dem Online-Auftritt ein neues Gesicht zu geben, um sich wandelnden Lesegewohnheiten unserer Zielgruppe gerecht zu werden, aber auch, um unser Profil weiter zu schärfen.

saatkorn.: Wie sieht es mit einer Verlängerung Richtung online aus?
Wir haben seit circa 10 Jahren einen Online-Auftritt, der – genau wie unsere Newsletter und unsere App – zunehmend genutzt wird. Was sicherlich noch fehlt ist eine mobilefähige Version des Heftes. Auch daran arbeiten wir. Erstmalig erscheint in diesem Jahr der „Recruiting Guide 2014“ mit Online-Datenbank, aktuellen Recruiting-Trends, Best Practice-Berichten und Tipps für Ihre tägliche Arbeit. Er gilt als zentrale Informationsquelle und Anbieterverzeichnis rund um die Themen Personalbeschaffung und Personalmarketing.

saatkorn.: Herzlichen Dank für das Interview – und weiterhin viel Erfolg mit der Personalwirtschaft!

 

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