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Personalmarketing mit dem SCIENCE SLAM

Science Slam - Foto: Nadya Jakobs

Mit einem Science Slam lassen sich auch komplexe Zusammenhänge spielerisch erleben. Ein wirklich spannendes Veranstaltungsformat mit sehr guten Anknüpfungspunkten auch zum Thema Personalmarketing. Ich hatte Gelegenheit, dazu mit dem LUUPS Team zu sprechen. Auf geht’s:

saatkorn.: Bitte stellen Sie sich den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.
Der LUUPS-Verlag ist Agentur und Veranstalter im Bereich Wissenschaftskommunikation. Wir konzipieren und realisieren jährlich mehr als 80 Events in Clubs, Theatern oder großen Hallen deutschlandweit. Wir entwickeln auf Kundenwunsch thematisch zugeschnittene Science Slams sowie weitere Formate für Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Das können themenspezifische Reihen, interne Veranstaltungen oder Events wie Messen und Kongresse sein. Zudem bieten wir für die Slammer von Morgen Workshops und Coachings an und machen sie fit für die große Bühne. Dieses Jahr sind wir zum dritten Mal Veranstalter der Deutschen Meisterschaft im Science Slam. Darüber freuen wir uns sehr, denn seit 2012 ist LUUPS ebenso größter Veranstalter von Science Slams bundesweit. Der Gründer des LUUPS Verlags ist Karsten Brinsa (43). Angefangen haben wir 2004 als Herausgeber und Verleger des kunstvoll gestalteten LUUPS Gutscheinbuchs, das mit der aktuellen Ausgabe 2019 in 18 Städten in Deutschland und Österreich erscheint.

saatkorn.: Was ist unter einem „Science Slam“ zu verstehen?
Science Slam ist das Rockkonzert der Wissenschaft. Ganz normale Studierende und angehende Doktoranden treten aus ihren “Forschungslaboren” auf die Bühne und präsentieren unterhaltsam und für jedermann verständlich innerhalb von 10 Minuten ihr komplexes Forschungsthema. Erlaubt ist dabei alles, was der Veranschaulichung dient. Neben klassischen Präsentationen kommen auch Requisiten, Kostüme, Versuchsaufbauten oder Videos zum Einsatz. Mit seinem Beifall entscheidet dann das Publikum, wer Gewinner des jeweiligen Science Slam-Abends wird.

Der Science Slam – Foto Manuel Meyer

saatkorn.: Dieses Jahr findet nun die Deutsche Meisterschaft im Science Slam statt. An wen richtet sich diese Veranstaltung?
Unser Publikum sind Leute, die sich für Wissenschaft, aber auch einfach für gute Unterhaltung interessieren. Bei einem Science Slam wird man sicher nicht dümmer und amüsiert sich noch dabei. Wir sprechen viele Studierende mit unserem Programm an, aber auch Akademiker und solche, die der Uni bereits entwachsen sind. Eine Meisterschaft zieht auch immer ein breiteres Publikum an. Es ist also eine gute Gelegenheit und uns eine Herzenssache, durch dieses Jahreshighlight die Aufmerksamkeit von noch mehr Menschen zu bekommen und sie für gelebte Wissenschaft zu begeistern. Es ist uns wichtig, die Bedeutung von Faktenwissen zu unterstreichen und zu zeigen, dass man dabei sogar Spaß haben kann. Bei der Deutschen Meisterschaft am 24. November in Wiesbaden erwarten wir bis zu 4.000 Zuschauer, dies wird die bisher größte Veranstaltung ihrer Art sein. Unterstützt werden wir durch die Städte Mainz und Wiesbaden sowie durch Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien.

saatkorn.: Und was hat das mit Personalmarketing zu tun?
Die Teilnehmer am Science Slam schulen ihre Kompetenz, komplexe Sachverhalte für jeden allgemein verständlich auszudrücken, jedoch ohne zu stark zu vereinfachen. Für fast jeden intellektuell anspruchsvollen Beruf ist dies heute eine Schlüsselkompetenz und essentiell, ganz gleich ob man in der Beratung, der Technologie oder im Management tätig ist. Es entsteht eine direkte Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und dem Publikum. So gesehen schafft das Format Zugänge zu komplexen Themen, baut Berührungsängste ab und bringt die Agenda der Unternehmen potentiellen Arbeitnehmern fast schon spielerisch näher.

Dabei lassen sich alle Elemente des Personalmarketings in Science Slam-Konzepten abbilden. Angefangen beim klassischen Recruiting auf Veranstaltungen, wo wir gerade zu den akademischen Zielgruppen Kontakte im “neutralen” Umfeld eines Clubs oder Theaters schaffen. Natürlich wird es bei Workshops und Coachings direkter, wenn Unternehmen Interessierte einladen, sich durch unsere Coaches fortbilden zu lassen. Hier ist der Grad der Bindung wesentlich höher und es findet wirklich Recruiting statt. Bei Event-Reihen mit Unternehmen oder Sponsorings unserer Veranstaltungen geht es dann mehr um das Thema Employer Branding – hier kann sich der Arbeitgeber bekannt machen und sich bei seiner Zielgruppe präsentieren. Dafür können wir recht genau an Regionen und Fachbereiche adressieren. Aber am Ende geht es darum, sehr individuell zu gucken: Was braucht der Kunde? Daher entsteht eben manchmal ein internes Weiterbildungsprogramm mit konkreten Use Cases, beim nächsten Mal eine Speed-Dating-Aktion am Messestand oder ein Ideenwettbewerb, dann wieder eine bundesweite Kampagne mit Science Slams oder Kommunikationsmaßnahmen an Unis und Hochschulen sowie in der lokalen Szene.

saatkorn.: Welche Unternehmen haben Sie in der Vergangenheit bereits in den Themenfeldern Employer Branding und Personalmarketing begleitet?
So flexibel wie das Format so unterschiedlich sind auch die Kunden. Wir arbeiten bereits seit einigen Jahren für Evonik Industries und haben gemeinsam mit der Abteilung Employer Branding eine Eventreihe mit Slams und einem vorherigen Elevator Pitch für Studierende an sechs Uni-Standorten realisiert. Unser Kunde war damit für den Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation 2017 nominiert, was uns sehr gefreut hat. Mit Evonik haben wir außerdem im Rahmen des World Business Dialogues einen Wettbewerb und Workshop mit Teilnehmern aus aller Welt durchführen dürfen. Im Juni dieses Jahres starteten wir auf der Fachmesse ACHEMA gemeinsame Personalmarketing-Aktionen mit Evonik. Passend zur Kampagne #humanchemistry haben sich Bewerber mit Hilfe unserer Coaches in kurzen Videos präsentiert. Aus dem Bewerberpool hat Evonik dann neue Mitarbeiter rekrutiert.

Andere wichtige Kunden sind beispielsweise die EnBW-Tochter der Netze BW GmbH. Für sie führen wir seit Jahren Coaching-Programme durch: Stipendiaten präsentieren gemeinsam mit Mentoren aus dem Konzern konkrete Themen aus der Unternehmenspraxis vor dem Unternehmensmanagement. Auch für die Deutsche Telekom sind wir im Einsatz. Hier haben wir mit Kommunikations-Coachings und der Betreuung von Use Cases bei der aktuellen cmd+o Reihe unterstützt.

Darüber hinaus konzipieren wir Projekte mit der Techniker Krankenkasse. Hier geht es mehr um allgemeines Branding und vor allem eine zielgruppengenaue Ansprache, Mit Science Slams zur Kampagne “Fortschritt Leben” erreichten wir in einer Reihe von 8 Veranstaltungen in diesem Jahr über 5.000 Menschen im Publikum. Ein Vielfaches natürlich über die Anschlusskommunikation in Social Media und über die von uns produzierten Videos.

Bei der im November stattfindenden Deutschen Meisterschaft im Science Slam ist die Schott AG aus Mainz als Partner mit an Bord. Zusätzlich beteiligen sich auch regional agierende Unternehmen und nutzen Science Slams als Plattform. Beispielsweise ist ein IT-Systemhaus aus Dortmund im Dezember als Partner bei Events im Ruhrgebiet dabei.

saatkorn.: Was sind die nächsten Aktivitäten, die LUUPS für Arbeitgeber anschiebt?
Wir planen aktuell für einen großen deutschen Technologiekonzern eine interne Eventreihe. Hier wird es um das Thema Wissenstransfer gehen: Erfahrene Mitarbeiter präsentieren vor ihren Kollegen im Rahmen eines Events ihr Wissen zu bestimmten Themen. Im Grunde machen wir uns hier das Slam-Format für internes Employer Branding zu Nutze. Außerdem arbeiten wir gerade an der Konzeption für einen breit angelegten Wettbewerb im IT-Bereich. Hier werden unsere Coaches die Teilnehmer begleiten und für den Auftritt auf einer Bühne fit machen. Vor allem für Technologiethemen ist dieses Format gut geeignet: In gemeinsamen Workshops entwickeln Absolventen (oder MitarbeiterInnen) einen emotionalen Zugang und es entsteht eine engere Bindung zum potentiellen Arbeitgeber. Nach unserer Erfahrung ist ein solches Format erfolgreicher als klassische Recruiting-Maßnahmen oder Messen.

saatkorn.: Vielen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit LUUPS und dem Science Slam!

 

 

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