Vergeude keine Krise! – Interview + Buchverlosung

Vergeude keine Krise! – So heißt passenderweise das neue Buch von Anja Förster und Peter Kreuz. Anja Förster ist Unternehmerin, Gründerin der Initiative „Rebels at Work“ und Bestseller-Autorin. Mit ihren Büchern, die in viele Sprachen übersetzt worden sind, zählt sie zusammen mit Peter Kreuz zu den führenden deutschen Managementautoren. In ihren Publikationen, Vorträgen und ihrem Newsletter liefern sie kompromisslose Weckrufe zum Neu- und Weiterdenken.

Was es nun mit „Vergeude keine Krise!“ auf sich hat, wie die Idee zu dem Buch entstanden ist und was man damit lernen kann, erläutert Anja im SAATKORN Interview. Und ganz unten werden auch noch 3 druckfrische Bücher verlost…Jetzt aber erstmal auf in’s Interview:

SAATKORN: Anja, wie hast Du dieses besondere Jahr 2020 bislang erlebt?
Das war ein harter Einschnitt, als ich im März von einem Moment auf den anderen nicht mehr auf Führungskräftekonferenzen und Wirtschaftskongressen auftreten und keine Keynotes mehr halten konnte. Und das ohne Vorwarnung. Aber trotz aller Verunsicherung, die eine solche Situation auslöst, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich bei mir nach anfänglicher Fassungslosigkeit eine innere Kraft entwickelt hat. Gemeinsam mit meinem Mann Peter, mit dem ich mir die Geschäftsführungsaufgaben teile, habe ich nachgedacht und unser „business as usual“ hinterfragt. Es war eine gigantische Einladung, unser Leben und unsere Arbeit mit frischem Blick zu betrachten. Gerade der erzwungene Bruch mit den üblichen Routinen und dem Gewohnten hat bei mir starke Veränderungskräfte freigesetzt.

SAATKORN: Ihr habt die Zeit aber trotz des Wegfalls vieler Veranstaltungen gut genutzt: Euer neues Buch „Vergeude keine Krise!“ ist passend zur Krise erschienen und – Glückwunsch! – direkt auf Platz 1 bei Amazon gelandet. War das ein Zufall oder wart Ihr einfach nur schnell?
Es gibt kein Patentrezept, das ein Buch erfolgreich macht. Leider. Was aber den Erfolg eines Buchs unterstützen kann, sind drei Dinge: Erstens braucht es relevante Inhalte, die Menschen berühren. Zweitens hilft ein gutes Timing, also mit dem richtigen Thema zur richtigen Zeit am Markt zu sein. Und drittens macht die 1000-Fans-Regel einen entscheidenden Unterschied.

SAATKORN: Was genau ist die 1000-Fans-Regel?
Sie besagt, dass ein Kreativer, also zum Beispiel ein Musiker, Fotograf oder Autor nur tausend echte Fans haben muss, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Echte Fans fahren 500 Kilometer und mehr, um bei einem Vortrag dabei zu sein. Ich erkenne echte Fans daran, dass sie alle unsere Bücher gelesen haben. Sie machen sich zudem viele Gedanken über das Gelesene und senden uns Feedback. Echte Fans erzählen in ihrem Kollegen- und Freundeskreis davon, teilen die Botschaft über die sozialen Medien und sind so enorm wichtige Unterstützer bei der Weiterverbreitung der Botschaft.

SAATKORN: Worum geht es in „Vergeude keine Krise!“?
Die Pandemie hat vieles durcheinandergewirbelt. Das Schlimmste scheint fürs erste überstanden, aber von Normalität sind wir noch weit entfernt. Das Konjunkturpaket ist ein Heftpflaster, aber keine Zukunftsstrategie. Die eigentliche Frage lautet: Was kommt nach der Notfall-Rettung? Wo wollen wir hin und was wollen wir sein? Der Neustart gelingt allerdings kaum mit Reförmchen und vorsichtigen Anpassungen. Zukunft gestalten heißt, Fehlentwicklungen zu korrigieren, auch wenn es bisweilen weh tut. Das gilt übrigens für wirtschaftliche Krisen ebenso wie für persönliche Wendepunkte. Die Bereitschaft und den Mut, scheinbare Gewissheiten kritisch zu hinterfragen, Probleme als Herausforderung zu begreifen, neue Einsichten aufzuspüren und die alten Grenzen des Möglichen ein gutes Stück weit zu verschieben – darum geht es.

SAATKORN: Was erwartest Du von der Zeit nach Corona? Kommen wir wirklich in the „New Now“, setzen sich die New Work Strömungen katalysiert durch die Krise durch oder verfallen wir spätestens 6 Monate nach der Pandemie wieder in alte Strukturen?
Wir stellen zu Anfang unseres Buchs die Frage: Wollen wir wirklich zur alten Normalität zurückkehren? Aus meiner Sicht wäre es fahrlässig, die Krise ungenutzt verstreichen zu lassen. Sich auf diesen Gedanken einzulassen, fällt vielen Menschen schwer. Wenn die Dinge schieflaufen, gehen sie in die Opferrolle. Ihr anklagender Zeigefinger richtet sich auf die Umstände, das Pech, die schwierigen Zeiten. Die Gestaltungsmacht über das eigene Denken und Handeln wird so komplett abgegeben. Ohne Zweifel passieren im Leben immer wieder schlimme Dinge wie Krisen, Kündigungen oder Todesfälle im engsten Umfeld. All das sind Ereignisse, die wir nicht beeinflussen können. Was wir aber beeinflussen können, ist unsere Reaktion. Was uns widerfährt, löst Gefühle in uns aus, es ist aber nicht die Ursache; die Ursache sind wir selbst. Auch wenn es schwerfällt, diesen Gedanken anzuerkennen: Wie wir auf die Ereignisse reagieren, ist unsere Wahl.

SAATKORN: Was empfiehlst Du progressiven Führungskräften genau jetzt, um den Weg aus der Krise zu finden?
Wir brauchen in herausfordernden Zeiten eine Grundeinstellung der selbstbewussten Eigenverantwortung. Führungskräfte, die sich Mitarbeiter wünschen, die Ideen entwickeln, beherzt um die Ecke denken und selbstverantwortlich Dinge vorantreiben, müssen aber erst einmal die Bedingungen dafür schaffen. Das wichtigste Arbeitsfeld der Führungskraft ist es, den eigenen Leuten den Weg freizumachen. Das fordert von der Führung, dass sie den Mitarbeitern vertraut. Und es fordert von den Mitarbeitern, dass sie zu einem erwachsenen Umgang mit Freiraum und Selbstverantwortung willens und fähig sind.

SAATKORN: Was ist mit denjenigen, die nicht bereit sind, sich auf Freiheit und Selbstverantwortung einzulassen?
Natürlich gibt es auch Leute, die froh sind, wenn ihnen stets ein fester Rahmen, klare Anweisungen und eine Checkliste vorgegeben werden, die sie abarbeiten können. Daran muss sich nichts ändern. Zum selbstbestimmten Umgang mit Freiheit gehört auch, dass Menschen sich entscheiden, die Freiheit nicht in Anspruch zu nehmen. Doch auch diese Leute leben davon und behalten nur dann ihre Jobs, wenn neue Ideen für die Zukunft entwickelt werden und ihre Organisationen Antworten für eine sich verändernde Welt finden. Gerade diejenigen, die Vorgaben und Sicherheit für sich fordern, sollten allergrößtes Interesse daran haben, dass ihre Führung nicht aus Status-quo-Verwaltern besteht, sondern aus innovativ denkenden Gestaltern.

SAATKORN: Anja, ganz herzlichen Dank für diese Infos rund um „Vergeude keine Krise!“. Ich freue mich auf Deine Keynote auf dem #RC21 Festival in Köln. 

Wer eines von 3 druckfrischen „Vergeude keine Krise!“ Büchern gewinnen möchte, sendet bitte eine Email mit dem Betreff „ANJA“ an gewinne@saatkorn.com und packt seine Postadresse in die Mail. Viel Glück!

Und wer jetzt Lust auf noch mehr Anja hat, findet hier die SAATKORN Podcast Episode mit ihr (eines meiner persönlichen Highlights bislang). #havefun:

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert