Sind wir nicht alle ein bisschen zu viel „Rockstar“? – Gastartikel von Volker Frey

You get out what you put in”

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Vom Silicon Valley bis nach Kreuzberg

Aktuell ziehen wieder einmal dunkle Wolken über den HR Himmel. Die Manager schimpfen wie die Rohrspatzen über die Personalabteilungen, weil sie die Rockstar Developer und Rockstar Leader nicht an Deck bekommen. Zum Teil ist die Kritik berechtigt, weil in der Tat einige Recruiting-Projekte falsch aufgesetzt werden und trotz gut qualifizierter Kandidaten ins Nirvana führen. Die Goldene Himbeere exklusiv der HR Abteilung zu überreichen, ist aber etwas zuviel Heuchelei. Die Welt, auch die der Manager, besteht nicht nur aus Rockstars und HR ist keine „freidrehende“ One-Man-Show.

Sie sollten schnellstmöglich einen Rockstar-Reality-Check durchführen. Vorhang auf! Stellen Sie das Gejammer ein und überprüfen Sie folgende Kleinigkeiten, um gemeinsam Ihr Publikum zu begeistern:

  • Karrierewebsite, Prozesse, Tools und Team Set-Up checken, bevor der Startschuss fällt
  • Schreiben Sie bitte auf die Packung drauf, was drin ist! Realistisch und aufgabenorientiert
  • Der Fachbereich muss aktiv werden. Hier entsteht der Bedarf, nicht im HR Office
  • Wählen Sie den richtigen Kanal: „Weniger ist Mehr“
  • Kein oberflächliches CV-Buzzword-Matching durch „Rockstar“ HR Praktikanten
  • Erfahrene Branchen-Manager und Recruiter für die Sichtung der Profile einsetzen
  • Kurze Telefoninterviews – binden Sie den Kandidaten frühzeitig im Prozess
  • Treffen Sie Entscheidungen. Keine Endlosvergleiche und esoterische Tests
  • Recruiting ist ein Marathon, der meist im Zielbereich entschieden wird
  • Stellen Sie sich immer in die Laufschuhe der Kandidaten und halten Sie (Boden-) Kontakt

Anbei ein kurzes Bewerber-Video mit nützlichen Informationen für „Rockstar“-Recruiter!

YES!
So schaut wohl das Idealprofil aus! Ein Global Leader und Senior Expert seines Fachs, ausgestattet mit einer riesigen Portion Leidenschaft und einem Mega-Team an seiner Seite.

Aber wie realistisch ist es wohl, solche Kaliber für Unternehmen mit Jobs von der Stange zu begeistern?

Rockstar Reality Jobmatrix

Sollten Sie sich doch einmal in dieser Matrix treffen, dann denken Sie daran: Rockstars wird es schnell langweilig, sie benötigen mehr als nur einen coolen Jobtitel.

“Open mind for a different view and Nothing Else Matters“.                    

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

4 Gedanken zu „Sind wir nicht alle ein bisschen zu viel „Rockstar“? – Gastartikel von Volker Frey

  • 19. November 2014 um 09:32
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    Wenn es nur noch Häuptlinge und Rockstars gibt, wer ist noch Indianer? Ist ja toll, dass sich alle Unternehmen einbilden Stars und Häuptlinge zu benötigen, aus meiner Erfahrung haben die wenigsten Unternehmen das Potential diese Überflieger zu binden, bzw. noch weniger Firmen haben überhaupt wirklichen BEDARF…

    Antwort
    • 20. November 2014 um 10:30
      Permalink

      Es ist nachhaltiger, die Kirche im Dorf zu lassen…:-)

      Antwort
  • 18. November 2014 um 12:15
    Permalink

    Was soll ich dazu sagen? Vielleicht das: Jedes Unternehmen bekommt die Mitarbeiter, die es verdient.

    James Hetfield bei BMW oder Siemens – das würde ich allerdings gerne mal sehen. Danach stünde kein Stein mehr auf dem anderen. Der würde wahrscheinlich erst einmal die ganzen Zwischen-Hierarchien und herrschaftlichen Machtstrukturen einreißen. Und da kommen wir schon an des Pudel’s Kern. Welcher (Groß)-Konzern will das? Insofern habe ich die Vermutung, dass es bei der Suche nach den Rockstars nicht nur um Unfähigkeit, sondern auch zu einem großen Anteil um UNWILLEN geht.

    Unternehmen allerdings, die sich trauen, haben gar keine so schlechten Chancen im Wettbewerb um Talente – oder meinetwegen auch Rockstars. Denn genau darum geht es: Mut und Willen – Noting else matters!

    Antwort

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