Den HR Frosch wachküssen: saatkorn verlost 3 Mal „Die Akte Personal“

Den HR Frosch wachküssen: saatkorn verlost 3 Mal „Die Akte Personal“

Als ehemaliger Mitarbeiter des Zentralen Personalwesens eines großen Konzerns interessiere ich mich außerhalb der typischen saatkorn.-Themen natürlich auch übergreifend für Themen rund um die HR Profession. Folgt man aktuellen Studien, so steht es um die PersonalerInnen nicht zum Besten. Da wird beansprucht, „strategischer Business Partner“ der Geschäftsleitung zu sein. Nur leider kommt man über diesen – selbst formulierten – Anspruch oft nicht hinaus, weil man im operativ-administrativen Daily Business fest steckt. Und oft nicht die Traute hat, die eigene Meinung zu sagen und aktiv Personalpolitik in Unternehmen zu gestalten und auch vom Top Management einzufordern.

Diese Ausgangssituation ist Startpunkt der Bestandsaufnahme von Martin Spilker, Heiko Roehl und Detlef Hollmann, die unter dem Titel „Die Akte Personal – Warum sich die Personalwirtschaft jetzt neu erfinden sollte“ – ein in meinen Augen lesenswertes Buch heraus gegeben haben.

Das Buch kann man hier bestellen – oder einfach auf der saatkorn.-facebook Seite mitdiskutieren. Denn unter den besten facebook-Beiträgen werden 3 Exemplare des druckfrischen Buches verlost.

Nun aber erstmal das Interview mit Martin Spilker und Detlef Hollmann. Auf geht’s:

saatkorn.: Martin, Detlef: was hat Euch bewogen, zusammen mit Heiko Roehl das Buch „Die Akte Personal“ zu schreiben?
Martin Spilker: Es war ein Gefühl der Beklemmung, HRler immer wieder von ihrer inhaltlich-strategischen Bedeutung im Unternehmen reden zu hören – aber wie sah die Realität der nächsten Wochen aus: Recruiting, Mitarbeiterbefragung, Recruiting etc.! Das Buch soll den HR-Frosch wachküssen, damit HR die Bedeutung einfordert, die ihr in Organisationen gebührt. Also bei weitem kein HR-Bashing ….

saatkorn.: Wer ist Zielgruppe für das Buch und was sind die Kernaussagen?
Detlef Hollmann: Sind es die HRler? Vordergründig: Ja! HR muss natürlich selbst bei sich anfangen und sowohl seinen aktuellen Status quo im Organisationen reflektieren wie auch seine Rolle neu definieren. Zielgruppe sind aber auch Führungskräfte. Denn Jammern und Schimpfen ist eine Sache – die Rolle von HR aktiv mitzugestalten eine andere. Ist es nicht die Vorstandsaufgabe: Personalpolitik richtig aufzustellen?

saatkorn.: „Personal kann jeder“, oder? – Was ist Eure Meinung zu dieser Aussage?
Detlef Hollmann: Mit Fragen: „Wo wollen sie in 5 Jahren stehen ….?“ kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen. Wenn HR nicht aufpasst, macht Personalarbeit wirklich bald jeder – ob er es kann oder nicht!
Personalarbeit und Personalentwicklung müssen professionell gemacht werden – keine Frage. Wichtiger sind uns aber innovative strategische HR-Konzepte als Beitrag zur Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.

saatkorn.: Was sind Eurer Meinung nach die Hauptgründe für die aktuelle Misere der Wahrnehmung von Personalarbeit?
Martin Spilker: Irgendwann hat sich HR in vielen Organisationen verselbständigt und zu wenig gefragt, ob das, was gemacht wird, eigentlich so noch Sinn ergibt oder benötigt wird. Vielleicht liegt es auch daran, dass fast jede Woche vermeintlich innovative Tools durch das Unternehmens-Dorf getrieben werden und auf Personaler einprasseln. Zumindest gibt es Bedarf an mehr Kommunikation, Kooperation, Konflikt- und Kritikfähigkeit.

saatkorn.: Wie lässt sich die Bedeutung von Personalarbeit wieder steigern? Und: wer ist dafür zuständig?
Martin Spilker: „Gebt dem Unternehmen nicht, was es will – gebt dem Unternehmen, was es braucht!“ – das ist die zentrale Botschaft des Buches. Es geht genau genommen um zwei Dinge: der strategischen Verankerung und einer thematischen Neuausrichtung von HR. HR muss wieder näher an die Operative rücken. Fachlich geht es um den Umgang mit zunehmend heterogenen Belegschaften und die Befähigung von führungskräften.

saatkorn.: Vielen Dank für das Interview – und viel Erfolg mit „Der Akte Personal“!

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

4 Gedanken zu „Den HR Frosch wachküssen: saatkorn verlost 3 Mal „Die Akte Personal“

  • 14. Juli 2013 um 12:04
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    Mit dem Wachküssen ist das ja so eine Sache. Woher soll man wissen, in welchem Frosch das Prinzenpotential schlummert? Falls es sich nicht zeigen sollte, gibt es mehrere Alternativen. Die eine ist, beharrlich weiter zu küssen, bis …? Die andere ist, dass der Frosch einfach behauptet, er sei ein Prinz, obwohl er doch ein Frosch bleibt. Aber je mehr er behauptet, ein Prinz zu sein, umso mehr glaubt er es selbst. Die dritte Variante ist die eigentlich wahre, zumindest im Grimm’schen Originalmärchen. Da verwandelt sich der Frosch nämlich nicht etwa durch einen Kuss der Prinzessin in den Prinzen zurück, sondern allein dadurch, dass sie ihn wütend an die Wand knallt, als er allzu dreist wird und von ihr fordert, ihr Bett mit ihm zu teilen. Was das nun für HR bedeutet, bleibt der individuellen Imagination überlassen!
    Freundliche Grüße
    Siegfried Baumeister

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  • 10. Juli 2013 um 17:28
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    Jeder Personaler sollte sich folgenden Satz auf die Rückseite seiner Visitenkarte und den Schminkspiegel schreiben und als Bildschirmschoner einstellen:

    „Ich arbeite jeden Tag hart dafür, dass meine Kollegen zufrieden sind und am nächsten Morgen wieder gerne zur Arbeit kommen.“

    Ja, ich weiß, nichts anderes tun Personaler den ganzen Tag. Wer das glaubt, soll seine Kollegen (anonym und zweimal im Jahr) fragen, ob die das auch so sehen.

    Wer als Personaler meint, über den Dingen (und den Kollegen) stehen zu können, sollte sich flugs selbst eine Abmahnung schicken.

    – Hans Steup, Berlin

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