Der recruiting convent: Interview mit Prof. Dr. Beck

Der recruiting convent: Interview mit Prof. Dr. Beck

Personalmarketing & Recruiting von der Stange gibt`s woanders: „We love to inspire you“

Recruiting Convent Schloss Bensberg, Bergisch Gladbach

 

– So das Motto des diesjährigen »recruiting convent2013«. Am 18. und 19. März ist es dann wieder soweit und die renommierte Insider-Jahrestagung für Personalmarketing & Recruiting findet dann zum 7. Male im Schloss Bensberg statt. Natürlich war ich hier neugierig und habe deshalb mit Prof. Dr. Christoph Beck, einem der führenden Köpfe Deutschlands im Bereich Personalmarketing und Recruiting und gleichzeitig dem Initiator und Veranstalter des recruiting-convents, gesprochen. Auf geht’s:

saatkorn.: „We love to inspire you“ klingt sehr gut. Was dürfen die Teilnehmer vom recruiting-convent 2013 denn erwarten?

Prof. Dr. Beck: Sie dürfen ein ausgewogenes Portfolio von innovativeren Themen und altbewährten Themen -aber mit einem anderen Fokus- auf dem recruiting-convent 2013 erwarten, d.h. insgesamt einen „bunten Strauß“ von 13 Themen- bzw. Projektvorträge und -erfahrungen in zwei Tagen. Konkret sind es die folgenden  Themen:

  • Das Google-Portfolio
  • Job-Dating
  • Mobile Kampagnen
  • Mit internationalem Kreativitätswettbewerb zur globalen Arbeitgebermarke
  • Im Gespräch bleiben
  • Kooperative Arbeitgebermarke
  • Persönliches aus 60 Jahren Personalmarketing & Recruiting
  • Ganzheitliches Talentmanagement für eine ganze Branche
  • Trainee-Programm noch zeitgemäß?
  • Spitzensportler als Mitarbeiter rekrutieren
  • Eye-Tracking und Recruiting
  • Live-Hacking
  • Nutzungsmechanik von Karriereapps

saatkorn.: O.K. überzeugt, dass nenn ich ein reichhaltiges Angebot an nicht alltäglichen Themen und wie ich dem Programm entnehme, auch nicht an alltäglichen Referenten. Was verbirgt sich hinter dem Thema „Das google-Portfolio“?

Prof. Dr. Beck: Personalmarketing & Recruiting ohne Internet, nicht mehr vorstellbar, wer weiß das besser als Du. Karrierewebsites, Mitarbeiter-Blogs, Online-Stellenanzeigen, Social Media-Auftritte u.v.m. und das alles mit dem Ziel in den Fokus der richtigen Bewerber zu kommen, die Arbeitgebermarke den wichtigen Zielgruppen zu kommunizieren etc. Soweit so gut. Es geht also um Bekanntheit, es geht um Reichweite und es geht darum im Internet zunächst einmal gefunden zu werden. Die meisten Internetuser -und das schließt die potentiellen Bewerber mit ein- nutzen google als Suchmaschine. Ob diese hierbei jedoch ausgefeilte Suchstrategien unter Nutzung der Boolschen Logik verwenden oder auch die erweiterten Suchoptionen nutzen dürfte fraglich sein. So wird immer wieder richtigerweise darauf hingewiesen, dass Personalmarketing & Recruiting die Suchmaschinenoptimierung (SEO) im Auge behalten sollte, dass auch Google Adwords eingesetzt werden können um Traffic und Aufmerksamkeit für bestimmte Angebote wie Stellenanzeigen zu erzeugen u.v.m. Es geht um Bekanntheit, Reichweite und es geht darum, von den richtigen Zielgruppen gefunden zu werden, was aber voraussetzt, dass man weiß, was google für Möglichkeiten im Personalmarketing & Recruiting bereit hält. Und wer könnte dies besser vortragen als google selbst? Insofern gibt Dr. Sascha Krause (Industriy Manager Local Google Germany) auf dem diesjährigen recruiting-convent am 19. März wirkliche Einblicke in das Google-Portfolio für Personalmarketer & Recruiter. Und wo die Reise hin geht, sagen die ersten drei Worte seines Vortragstitels, nämlich: „Näher am User“

saatkorn.: google live klingt spannend. Und warum sollten Unternehmen sich mit dem Thema Spitzensportler und Rekrutierung beschäftigen?

Prof. Dr. Beck: Es geht um das Thema alternative Zielgruppen im Recruiting. Auch wenn sich bisher die Konzentration auf die klassischen Zielgruppen wie Schüler- und Auszubildende, Studierende- und Absolventen, Professionals bzw. Berufserfahrene bewährt haben, stellt sich die Frage mit steigendem Wettbewerb um die Talente, ob dieser Horizont ausreicht oder ob Personalmarketing & Recruiting künftig mehr über alternative Zielgruppen nachdenken bzw. kommunizieren sollte. Insbesondere vor dem Hintergrund des Aufstieges des Talent-Begriffes kann eine weitere Zielgruppe für Unternehmen von hohem Interesse sein, und zwar die Zielgruppe der Spitzensportler. Sie haben ihre Jugend dem Sport verschrieben und sie haben ein Ziel: Sportlichen Erfolg bei Olympia, Weltmeisterschaften u.a. Und dennoch streben sie gute Ausbildungs- und Studienabschlüsse an, alles für ein Leben nach der sportlichen Hochphase. Diese Zielgruppe z.B. hat bereits bewiesen, dass sie extrem leistungswillig und leistungsfähig ist, einen Drang mitbringt erfolgreich zu sein, konsequent Ziele verfolgen kann, bereit ist zu lernen und Teamfähigkeit nicht nur als Platitüde verwendet, sondern diese lebt. Selbstmotivation nachweislich erbracht, Bereitschaft berechenbare Risiken einzugehen auch erledigt, u.v.m. Das Denken und Handeln in alternativen Zielgruppen hat viele noch im Personalmarketing & Recruiting wenig genutzte Möglichkeiten. Insofern ist es sicherlich von hohem Interesse einmal Andreas Hülsen zuzuhören. Er ist Laufbahnberater des Olympiastützpunktes Berlin und betreut Weltmeister (w/m), Olympiasieger (w/M), d.h. Spitzensportler in allen Belangen der Ausbildung und beruflichen Orientierung/Integration. Er wird einmal seine Erfahrungen und Praxisbeispiele im Rahmen des Übergangsmanagements Eliteschule des Sport – Hochschule – Arbeitsmarkt vortragen.

saatkorn.: Es kommen aber auch Altbekannte, wie Dr. Hans-Christoph Kürn (Leiter e-Recruiting, Siemens AG), Marcus K. Reif (Head of Recruiting & Employer Branding (GSA), Ernst & Young GmbH), und Marcus Fischer (Head of Employer Branding & Recruiting, Baloise Group) zu Wort. Im Programm steht: Persönliche Erfahrungen aus 60 Jahren Personalmarketing & Recruiting, was wird dort passieren?

Prof. Dr. Beck: Zum einen haben wir mal nach einem alternativen Format zur Podiumsdiskussion gesucht. Meine Erfahrung ist, dass Podiumsdiskussionen die Teilnehmer nur selten zufriedenstellen, selbst dort, wo man Vertreter konträrer Meinungen einlädt, „kuscheln“ diese plötzlich am Podium und sind sich einig, d.h. eine solche Podiumsdiskussion kann sich ohne unmittelbare Mehrwerte für die Zuhörer ganz schön in die Länge ziehen.

Insofern probieren wir einmal das Format des persönlichen Gespräches. Zum anderen geht es hierbei einmal um die Weitergabe von persönlichen Erfahrungen. Zum Personalmarketing gibt es unzählige wissenschaftliche Literatur, viele Fachbücher, hier und da Praxisleitfäden sowie eine Vielzahl an Artikeln und Projektberichten. Einer Frage wird aber wenig nachgegangen, wenn sie denn überhaupt gestellt wird, nämlich: Was ist eigentlich mit den Akteuren im Personalmarketing & Recruiting selbst? Sie arbeiten und machen ihren „Job“ und den machen sie gut. Wird dies aber wahrgenommen und wenn ja von wem? Welche Erfolgserlebnisse hat man im „Kleinen“ oder auch im „Großen“. Wie geht man mit Misserfolgen um und was tut man, wenn gute Ideen nicht zum Tragen kommen? Wie begeistert man Vorgesetzte und Mitarbeiter von neuen Ideen und was ist, wenn einen bestimmte Zielgruppen nicht verstehen? Wie geht man persönlich mit den hohen Erwartungen der Fachabteilungen u.v.m. Diese persönliche Seite im Personalmarketing & Recruiting bekommt man eher bis nahezu gar nicht zu lesen oder zu hören und insofern freuen wir uns auf das persönliche Gespräch mit den von dir bereits genannten drei Persönlichkeiten die seit vielen Jahren sehr erfolgreiche und hoch engagierte Personalmarketing- & Recruiting-Leistungen erbringen.

saatkorn.: Die persönliche Seite des Personalmarketing & Recruiting, I like it! Gibt es auch wieder einen Sonder-Act, der nicht unmittelbar zum Personalmarketing & Recruiting thematisch gehört, aber dennoch immer sehr viel hat, was der einzelne Teilnehmer vom recruiting-convent mitnimmt?

Prof. Dr. Beck: Ja, selbstverständlich. Wir haben versucht, zwei für das Personalmarketing & Recruiting künftig relevante Themenbereiche zusammenzubringen und wollen für das Thema „Mobile“ auf der einen Seite und „Datensicherheit“ auf der anderen Seite sensibilisieren. Das könnte man in der Form machen, dass man Folien zeigt und darüber spricht. Oder man macht es so wie Daniel Schalberger von der SySS GmbH auf dem recruiting-convent und demonstriert ein Live-Hacking mit 10 Angriffen in 40 Minuten. Sein Smartphones sollte man dieses Jahr beim recruiting-convent im Griff haben und nach der Demonstration hat auch Personalmarketing & Recruiting eine völlig andere Sensibilität was das Thema Datensicherheit angeht :-).

saatkorn.: Ich merke schon, wir beide könnten jetzt jeden einzelnen Vortrag diskutieren, aber ich denke, es ist mal wieder deutlich geworden, dass der recruiting-convent mit seinem diesjährigen Motto – Personalmarketing & Recruiting von der Stange gibt`s woanders- wieder seiner Vorreiterrolle mehr als gerecht wird. Meine Personalmarketingagentur embrace ist ja erstmalig als Sponsor mit dabei und ich freue mich schon sehr auf die 7. Auflage des Konvents. Ich bedanke mich ganz herzlich für das Gespräch und wünsche schon jetzt eine erfolgreiche Veranstaltung!

Weitere Informationen und das Anmeldungsformular zum recruiting-convent 2013 gibt’s hier. 

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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