Universum Young Professional Studie 2014

Stefan LakeErgebnisse der Young Professional Studie 2014 von Universum
Gastartikel von Stefan Lake, Country Manager Germany, Universum

Für die Young Professional Studie 2014 in Deutschland wurden von Juni bis Oktober 2014 insgesamt 5351 Berufstätige mit mindestens einem und höchstens acht Jahren Berufserfahrung und akademischem Hintergrund in den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften sowie mit naturwissenschaftlichem oder IT-Hintergrund befragt. Im Sample waren auch Young Professionals mit geisteswissenschaftlichem Hintergrund sowie Juristen, Mediziner und Gesundheitswissenschaftler. Die Young Professionals gaben Auskunft zu ihren „idealen“ Arbeitgebern, ihren Karrierezielen, ihrer Jobzufriedenheit, ihrer Wechselbereitschaft und zu weiteren Themen rund um Beruf und Karriere. Da sich die Präferenzen der jungen Berufstätigen je nach akademischem Hintergrund in manchen Punkten stark unterscheiden, haben wir die Studienergebnisse jeweils separat ausgewertet.

Arbeitgeberranking 2014: Automobilindustrie attraktivste Branche / Google holt auf
Einigkeit besteht bei den Young Professionals mit akademischem Hintergrund in den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften bezüglich der Top 3-Arbeitgeber: In beiden Rankings liegen Audi, BMW und Porsche vorn – wie schon im Jahr zuvor. Volkswagen konnte sich bei den Ingenieuren auf den vierten Platz um eine Position verbessern, bleibt bei den Ökonomen jedoch auf Platz fünf. Google, der weltweit attraktivste Arbeitgeber in den Universum-Umfragen, machte jeweils zwei Positionen gut und schafft es nun bei den Ökonomen auf den vierten und bei den Ingenieuren auf den elften Platz. Bei den Informatikern liegt Google unangefochten vorn, aber Audi und BMW haben bei den ITlern zugelegt und verbesserten sich im Vergleich zum Vorjahr um jeweils eine Position auf den zweiten bzw. dritten Platz. Einen Sprung um gleich zehn Positionen machte der Bundesnachrichtendienst, der bei den Informatikern jetzt den zwölften Platz einnimmt. Spitzenreiter bei den Naturwissenschaftlern ist nach wie vor die Max-Planck-Gesellschaft. Bayer konnte sich um eine Position verbessern und liegt nun nur noch ganz knapp dahinter.

Infografik_Universum YP2014_Top 5 Arbeitgeber

Mehr als nur Rankings! Die Treiber der Arbeitgeberattraktivität
Die Young Professional Studie 2014 liefert den Personal- und Kommunikationsabteilungen aber nicht nur wertvolles Feedback zur Attraktivität ihrer Unternehmen, die Untersuchung gibt auch Aufschluss darüber, welche Eigenschaften ein Unternehmen aus Sicht der Young Professionals erst attraktiv machen. Wenn man die Young Professionals fragt, was für sie einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, stehen ein attraktives Grundgehalt, vielfältige Arbeitsaufgaben, eine sichere Anstellung, ein freundliches Arbeitsumfeld und die Anerkennung von Leistung ganz oben auf der Wunschliste. Werden die Young Professionals gefragt, was sie unter einem inspirierenden Management verstehen, lautet die Antwort: Entwicklung und Förderung, offene Kommunikation/Feedback und guter Führungsstil.

Infografik_Universum YP2014_Treiber_Ziele

Langfristige Karriereziele: Work-Life-Balance und Jobsicherheit
Die Bedeutung der Work-Life-Balance hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und erreicht in diesem Jahr bei den Young Professionals einen neuen Höhepunkt: Mehr als zwei Drittel der Young Professionals (67 Prozent) geben an, dass das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatem zu den drei wichtigsten Zielen zählt, die sie in ihrer Karriere verfolgen. Vor sechs Jahren lag die Work-Life-Balance zwar auch schon ganz vorn, allerdings sagte 2008 nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent), dass dies ein ganz zentraler Wert für sie ist. Auf Platz zwei im Ranking der beliebtesten Karriereziele liegt das Ziel, einem sicheren und beständigen Job nachzugehen – genannt von mehr als der Hälfte der Befragten. Die Bedeutung der Jobsicherheit hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen und im Laufe der Zeit andere Karriereziele auf die Plätze verwiesen. Gleichzeitig suchen die jungen Talente auch die intellektuelle Herausforderung. Dieses Karriereziel liegt in der aktuellen Umfrage mit 49 Prozent mit leichtem Aufwärtstrend weiterhin auf Platz drei. Auf Platz vier steht für die Young Professionals das Ziel, eine Führungskraft mit leitender Funktion zu werden – dies ist für 32 Prozent besonders wichtig. Weitere Karriereziele, die in der Umfrage zur Auswahl standen, etwa „unternehmerisch oder kreativ/innovativ sein“ und „selbständig oder unabhängig sein“ wurden mit 29 bzw. 22 Prozent Zustimmung als weniger wichtig eingeschätzt.

Frauen erhalten deutlich weniger Gehalt
Weibliche Young Professionals verdienen deutlich weniger als Männer. So kommen junge Ingenieure auf ein durchschnittliches Jahresarbeitseinkommen von gut 53.100 Euro. Ihre weiblichen Pendants erhalten demgegenüber knapp 44.500 Euro pro Jahr. Männliche Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund geben ein Jahresarbeitseinkommen von fast 55.800 Euro an. Die weiblichen Young Professionals liegen mit durchschnittlich gut 44.800 Euro weit dahinter.

Infografik_Universum YP2014_Gender Pay Gap(1)

Hohe Wechselbereitschaft
Etwa die Hälfte der Nachwuchskräfte ist daran interessiert, den Arbeitgeber in den kommenden zwei Jahren zu wechseln. Am stärksten ausgeprägt ist dies bei den jungen Ökonomen, von denen 48 Prozent (Vorjahr: 53 Prozent) innerhalb der nächsten zwei Jahre wechseln wollen. Bei den Nachwuchsingenieuren sind es 38 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent). Auch wenn die Wechselwilligkeit der jungen Berufstätigen im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgegangen ist, wird hier deutlich, dass sich die Unternehmen noch stärker um die jungen Talente bemühen müssen. Denn die Erwartungshaltung der jungen Berufstätigen an ihren Arbeitgeber ist hoch. Unternehmen sollten nicht nur über ihre Produkte und Dienstleistungen informieren. Auch die weniger greifbaren Faktoren, die die Unternehmenskultur und den Alltag im Unternehmen ausmachen, müssen authentisch erzählt werden. Mit Lohn und Status sind die Young Professionals nicht mehr abzuspeisen. Sie sind durchaus karriereorientiert, aber die Karriere muss zu ihrem Lebensentwurf passen.

Über die Universum Young Professional Studie 2014 in Deutschland
Für die Young Professional Studie 2014 in Deutschland wurden von Juni bis Oktober 2014 5351 Berufstätige mit mindestens einem und höchstens acht Jahren Berufserfahrung und akademischem Hintergrund befragt. Darunter waren 2339 Wirtschafts- und Betriebswissenschaftler, 1259 Ingenieure, 635 Informatiker und 527 Naturwissenschaftlicher sowie insgesamt 591 Geisteswissenschaftler, Juristen und Mediziner. Die Young Professionals gaben Auskunft zu ihren „idealen“ Arbeitgebern, ihren Karrierezielen, ihrer Jobzufriedenheit, ihrer Wechselbereitschaft und zu weiteren Themen rund um Beruf und Karriere. Jeder Teilnehmer der Umfrage konnte aus einer Liste von 150 Arbeitgebern auswählen, wobei auch freie Nennungen möglich waren. Weitere Informationen hier.

Infografik_Universum YP2014_Top 30

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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