Die Deutsche Telekom und der Karrierematcher: Interview mit Frank Staffler

Die Deutsche Telekom und der Karrierematcher: Interview mit Frank Staffler

Nachdem die Deutsche Telekom bei den diesjährigen HR Excellence Awards mega-fett abgesahnt hat – nochmals HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an dieser Stelle – hat sie bereits das nächste preisverdächtige Thema am Wickel: seit einigen Wochen gibt es den „Deutsche Telekom Karrierematcher“. Was es damit auf sich hat, erzählt uns heute Frank Staffler, Leiter Recruiting & Talent Service Operations und Personalmarketing. Auf geht’s:

saatkorn.: Frank, bitte erkläre den saatkorn. LeserInnen doch die Idee hinter dem Karrierematcher. Wie funktioniert der, was soll das?
Der Karrierematcher soll Studierenden eine umfassende Möglichkeit zur beruflichen Orientierung bieten – und zwar auf Basis der eigenen Interessen und Neigungen. Dafür absolviert der Nutzer auf unserer Karriereseite einen 60 Items umfassenden, validen und kostenlosen Online-Interessentest. Hier stuft der Nutzer sich selbst anhand von intuitiv bedienbaren Schiebereglern ein und erhält am Ende ein umfassendes Interessenprofil. Dieses kann er sich als pdf-Datei unabhängig von einer Bewerbung bei der Telekom herunterladen und abspeichern.

 

Grafik 1: Ausfüllen des Interessenprofils im Karrierematcher:

Grafik 2: Ergebnis-Report aus dem Karrierematcher:

Zudem hat der Nutzer hier noch die Möglichkeit, sich die Praktika und Einstiegsstellen bei der Telekom anzeigen zu lassen, die auf Basis des zuvor absolvierten Interessentests am besten zu ihm passen. Diese Stellen werden dem Nutzer via RSS-Feed angezeigt – er kann den Feed abonnieren und sich auch zu einem späteren Zeitpunkt passende, aktuelle Stellen ausspielen lassen.

Dem Nutzer wird somit zweierlei geboten: Zum einen kann er sich – unabhängig von der Telekom – über seine eigenen Interessen informieren: Entweder die Ergebnisse bestärken ihn in seinem bisherigen Karriereweg oder sie inspirieren ihn darin, seine Karriere in eine zusätzliche Richtung zu lenken. Zum anderen erhält er an dieser Stelle die Option, sich passenden Stellen bei der Telekom anzuschauen und sich darauf direkt (oder zu einem späteren Zeitpunkt) zu bewerben.

saatkorn.: Bei eurer Anwendung ist der Nutzer aktiv gefordert. Was ist der Mehrwert dahinter?
Studierende befinden sich häufig noch in einer Orientierungsphase, was ihren späteren Job betrifft. Sie können zwar ihre Interessen einschätzen, wissen aber unter Umständen noch nicht, wie sie das auf die Berufswelt übertragen können. Mit unserer Applikation holen wir den Nutzer in genau dieser Phase persönlich ab. Durch seine aktive Selbsteinschätzung generiert der Nutzer die Ergebnisse im Grunde selbst. Die Berufsorientierung des Nutzers wird dadurch gestärkt. Dies wiederum bringt uns den Vorteil, ihm passende Stellen anzubieten, die seinen Grundbedürfnissen auch entsprechen.

Was uns wichtig war zu berücksichtigen, ist die Tatsache, dass Studierende in der Regel nicht nur einen Interessensschwerpunkt haben. Nehmen wir beispielsweise einen Studenten der Wirtschaftsinformatik. Diesem werden häufig technische Stellen angepriesen, obwohl sein Interessensschwerpunkt vielleicht eher auf dem BWL-Aspekt seines Studiums liegt. Die ausgespielten Ergebnisse unseres Karrierematchers bieten ihm genau das: Er sieht, wie stark verschiedene Interessen bei ihm selbst ausgeprägt sind und erhält zudem Stellenvorschläge, die diese Interessensschwerpunkte berücksichtigen. In diesem Matching liegt der Mehrwert des Online-Tests.

saatkorn.: Wie erfolgreich läuft der Karrierematcher? – Habt Ihr Kennzahlen, die etwas zur Nutzung aussagen?
Der Karrierematcher wurde gerade erst gelaunched. Bisher wird er von den Studierenden sehr gut angenommen. Aus vorangegangenen Zielgruppenanalysen wissen wir, dass der Bedarf nach einem Service, der das Auffinden passender Stellen bei uns erleichtert, durchaus gewünscht ist. Die Frage „welcher Beruf passt zum mir?“ ist bei vielen in dieser Lebensphase ja eine ganz zentrale. Dem Nutzer ist wichtig, möglichst individuell auf ihn zugeschnittene Informationen erhalten.

Diesen Erwartungen wollten wir Rechnung tragen und den Studierenden einen Service bieten, der Ihnen hilft, sich zum einen generell über die eigenen Interessensschwerpunkte klar zu werden. Zum anderen wollten wir eine Brücke bieten, den passenden Einstieg bei uns zu finden.

saatkorn.: Wie ist das Feedback aus der Zielgruppe?
Wie in der vorherigen Frage erwähnt, ist der Launch des Karrierematchers noch ganz frisch und wir warten gespannt Feedback. Mit den Zugriffszahlen der ersten Wochen sind  wir sehr zufrieden.

saatkorn.: Ist das Gesamtkonzept eher ein Image- oder ein Recruiting-Thema?
Der Karrierematcher unterstützt uns dabei, unsere Recruiting-Ziele zu erreichen: Je höher die Übereinstimmung der Anforderungen unserer Einstiegspositionen mit den Interessenprofilen und Erwartungen der Bewerber ist, desto erfolgreicher und effizienter sind wir als Recruitingbereich. Natürlich profitieren davon in erster Linie einmal die Bewerber und potentiell zukünftigen Kollegen selbst, denn der Entscheidungsprozess, sich für eine bestimmte Stelle zu bewerben, wird deutlich erleichtert.

saatkorn.: Herzlichen Dank für das Interview – und viel Erfolg mit dem Karrierematcher!

Einen detaillierten Einblick in den Karrierematcher gibt es übrigens HIER im Blog von Jo Diercks, dessen Cyquest Team die Umsetzung gemacht hat.

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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